Aus der Vereinskorrespondenz

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September 2012

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Dezember 2011

Thema Schauspielhaus 

Mit dem Leserbrief zum Thema Schauspielhaus hat mir Dr. Ebner voll aus dem Herzen gesprochen, vor allem was die Umwidmung des Großen Hauses in ein Schauspieltheater betrifft. Meine Sprechtheater-Erfahrungen in dem genannten Haus sind vornehmlich negativ, da man neben fehlendem Sitzkomfort Sicht- und eminente Höreinschränkungen hinnehmen muss. Die Politik ist gefordert, von halbherzigen Lösungen abzusehen und die Finanzmittel für den Umbau in ein gut funktionierendes Schauspielhaus bereitzustellen. Nur dann kann Theater ein "Gesamt"-Erlebnis werden. HELGA LUWY


Freunde des Sprechtheaters 

Zuerst einen herzlichen Dank an die Vereinsleitung und die Redaktion für die Veröffentlichung des Leserbriefs von Dr. Jakob Ebner, der eindringlich eine drängende Frage aufwirft. Tatsächlich ist das Sprechtheater in einen publizistischen Schatten geraten, da sich alle Augen (und Ohren) auf die Baufortschritte und die inhaltlichen Perspektiven des neuen Musiktheaters richten, der musikalische Bereich also glücklicherweise auch durch einen äußerst initiativen und gut verankerten Verein und indirekt noch durch die Bekanntheit des Brucknerorchesters (unterstützt auch vom Verein Presto) präsent ist. So muss sich das Sprechtheater mit seinem engagierten und ambitionierten Ensemble mühsam seinen Platz zwi-schen dem zukunftsträchtigen neuen Haus am Volksgarten und dem ebenfalls sehr pressewirksamen Kinder- und Jugendtheater erkämpfen. Es ist wahrscheinlich eher demotivierend, wenn diese Sparte so völlig im Un-klaren agiert, wie denn die zukünftigen Spielplätze gestaltet sind. 

Herr Dr. Ebner hat sehr klar dargelegt, warum eine rein organisatorische und geringfügige strukturelle Veränderung mehr Schaden als Nutzen bringen und eine sich einmalig bietende Chance ungenützt vorüberziehen würde. Dem Gesamtkonzept Landestheater ist daher eine intensive und tiefgehende Diskussion zu wünschen, und zwar mit allen Beteiligten und Betroffenen, worunter auch die unter den bisherigen Sitz- und Sichtverhältnissen arg strapazierten Besucher zu verstehen sind. Es ist auch zu überlegen, ob die von Dr. Ebner im Reich der machbaren Illusionen angesiedelten Überlegungen von einer flexiblen Spielstätte nicht die letztlich doch kostengünstigere Version sind als irgendwelche rasch zusammengezimmerte und dann doch wieder unpraktikable Ad-hoc-Lösungen. Was wir brauchen ist eine künstlerisch orientierte Lösung, die durchaus sparsam in der Ausführung sein kann, und keine teure repräsentative. 

Wenn man die Sprechtheaterlandschaft verfolgt, wird man feststellen, dass gerade sehr erfolgreiche Produktionen in sehr variablen Theaterräumen die "Bühnenwelt" erblickten, man denke nur an die Aufführungen in den ehemaligen Fabrikshallen der Pernerinsel und an die Spielstätten, die sich das Burgtheater (Casino Schwarzenbergplatz) erobert hat. Oder man denkt an die Repertoiretheater im Ruhrgebiet, die mit der Wahl der Spielstätten die Industrielandschaft kulturell wiederbelebt haben. Man braucht aber auch nur einige Jahre zurückzugehen, wo Gerhard Willert eine beispielhafte Inszenierung von "Die Bakchen" des Euripides geliefert und im großen Haus durch eine Art Arenabühne ein wahrhaft hautnah unmittelbares Theatererlebnis vermittelt hat, kein Vergleich mit den sonstigen Aufführungen, die man mehr oder weniger distanziert oft aus der schrägen Perspektive der Ränge oder aus der Froschperspektive des Parketts er-lebt hat. 

Schlussfolgerung: Man sollte sowohl den Ausflug von Dr. Ebner in diese Illusionen als auch die weithin bestehenden Bedenken gegen fragwürdige "kleine" Lösungen sehr ernst nehmen. Vielleicht könnte man im Verein der Freunde des Musiktheaters als Initialzündung auch eine Plattform einrichten, damit sich die Freundinnen und Freunde des Sprechtheaters organisieren und auch vernetzt öffentlich wirksam auftreten können. Das Ensemble würde sich diesen Einsatz auf alle Fälle verdienen. DR. SIEGFRIED FERSCHMANN


Großzügiger Umbau 

In der letzten Ausgabe der Vereinszeitung haben Sie dankenswerterweise einen Brief von Herrn Dr. Jakob Ebner veröffentlicht. Seinen Überlegungen ist eigentlich nichts hinzuzufügen, so detailreich und profund durchdacht sind sie bereits. Da ich an allen Formen des Theaters regen Anteil nehme, ist mir eine zukunftsweisende und vernünftige Lösung für das Große Haus ein wichtiges Anliegen. Die schlechten Sichtverhältnisse und die mangelhafte Akustik vor allem in den letzten Reihen im Parterre sind ja allgemein bekannt. Dass eine Abhilfe nur in einem großzügigen Umbau etwa im Sinn der Vorschläge von Dr. Ebner möglich ist, sollte wohl allen Verantwortlichen klar sein. Ich befürchte aber, dass es aus politischer Rücksichtnahme bzw. Feigheit, zu den erforderlichen finanziellen Aufwendungen zu stehen, nur zu einer halbherzigen Lösung kommen könnte. Vielleicht sollte eine Initiativ-Organisation ähnlich den Freunden des Musiktheaters gebildet werden, damit öffentliches Bewusstsein für die notwendige Totalumgestaltung und der dafür nötige Druck geschaffen werden. 

Einen Wunsch bezüglich der Kammerspiele als künftige Schauspielbühne möchte ich noch anfügen: Die Stühle müssen ersetzt und der Abstand der Sitzreihen vergrößert werden, auch wenn dadurch eine Reihe weniger Platz findet. PROF. HELMUT PANHÖLZL


November 2011

Thema Schauspielhaus 

Sehr geehrter Vorstand der Musiktheater-Freunde! In der letzten Nummer der Vereinszeitschrift haben Sie das Thema des alten Landestheaters, also des künftigen Schauspielhauses, angeschnitten. Da mich das seit Langem bewegt, möchte ich als Vereinsmitglied dazu ein paar Gedanken vorbringen. 

Die Kulturpolitik des Landes bleibt erstaunlich vage und lässt meinem Gefühl nach keine Diskussion aufkommen. Soviel ich erfahren konnte, ist geplant, das Große Haus zum Schauspielhaus umzugestalten, die Kammerspiele als Spielstätte für Jugend und Experiment zu nutzen, zugleich U-Hof und Eisenhand aufzulassen. 

So vernünftig das klingt, so wirft dieser Plan große Fragen auf. Die Kammerspiele sind ein für Sprechstücke ideales kleines Haus, wenn man von dem Balkon absieht. Dieses Haus ist akustisch gut und Zuschauerplatz und Bühne eignen sich gut für unsere Linzer Zwecke. Die Schauspielensembles sind heute überall klein, es gibt keine Produktionen mehr, die eine große Zahl von Schauspielern erfordern würden. (Sogar "Faust" kommt heute kammerspielartig mit kleinem Ensemble über die Rampe.) Wenn heute ein Schauspiel im Großen Haus gegeben wird, dann nicht weil man eine große Bühne braucht, sondern weil man abonnementtechnisch Aufführungen auf beide Häuser verteilt. Für Jugendstücke oder modernes Experiment sind die Kammerspiele kaum geeignet, weil das Haus nur eine Guckkastenbühne hat, also wegen der fehlenden Flexibilität nur für bestimmte eher konventionelle Inszenierungen, wie z. B. das Weihnachtsmärchen, geeignet ist. Insofern geht diese geplante Widmung am Zweck vorbei. 

Das Große Haus aber ist für Schauspiel ungeeignet. Sosehr man die Kulturpolitik der Nachkriegsjahre bewundert und das Verdienst des Umbaus würdigt, so ist doch klar, dass er für heutige Maßstäbe misslungen ist. Es wurde nämlich ein altes Logentheater nur insofern umgebaut, als die Logen entfernt wurden, aber die Rundung des Zuschauerraums beibehalten wurde. Dadurch entstanden viele Seitensitze mit schlechter Sicht. Wenn man fragt, welche Sitze überhaupt als gut zu bezeichnen sind, kommt man nur auf das Parterre (außer den letzten drei Reihen) und den ersten Rang Mitte. Bei allen anderen Sitzen wird die Sicht durch die Brüstungen stark beeinträchtigt oder man sitzt in sehr unangenehmer Körperhaltung. Katastrophal ist die Situation im zweiten Rang, der abgesehen vom Parterre der einzige Block ist, der eine größere Zahl von Plätzen anbietet. Aber der größte Teil davon kann nur als billige Preisgruppe verkauft werden, weil die Sicht so schlecht ist, eben durch die Brüstung abgeschnitten. Man kann nirgends ruhig entspannt, sondern muss immer leicht vorgebeugt verkrampft sitzen, um die Bühne ganz zu sehen. Sogar in der ersten Reihe Mitte des zweiten Ranges ist dies nicht möglich, ohne das Geländer im Blickfeld zu haben. 

Bei Musiktheater ist das vielleicht nicht so schlimm, weil man sich zwischendurch der Musik ergeben kann, beim Schauspiel muss man Text und Bild voll erfassen können. Zu bedenken ist auch, dass heute nicht nur die Zuschauer größer sind als vor fünfzig Jahren, wodurch die Sitzreihen mehr Platz für die Beine bieten müssen, sondern auch durch Schreibtisch- und Computerarbeit viele Menschen im Rücken und Nacken verspannt sind und dadurch die Sitze, in denen man den Kopf immer seitlich halten muss, eine Qual verursachen. Wenn man meint, das Große Haus ließe sich leicht adaptieren, indem man bessere Sessel einbaut und die Plätze reduziert, ist das eine Fehlspekulation, denn nicht Sitze sind das Problem, sondern die Blickrichtung. 

Das Große Haus kann wohl nur durch einen grundlegenden Umbau gerettet werden. Man könnte aus dem großen Raum einfach die beiden Ränge herausreißen und eine Schräge von der Rampe bis oben unter der Beleuchterbrücke im derzeitigen zweiten Rang in der Breite der Bühne einbauen. Der Raum neben der Bühnenbreite steht für die Treppe zur Verfügung, die zu den Sitzreihen führt. Unter dieser Schräge würden gut nutzbare Räume entstehen. Möglicherweise ist das keine so viel größere Investition als ein Umbau der derzeitigen irreparablen Raumgestaltung. 

Gehen wir in das Reich der Illusionen (die aber durchaus machbar wären.) Wenn die Kammerspiele ohnehin ideal sind und das Große Haus diese Probleme bietet, warum nicht die Kammerspiele unverändert lassen und das Große Haus zu einer universell flexiblen Spielstätte umfunktionieren? Das Mannheimer Nationaltheater, das aus den Kriegstrümmern als ideales funktionelles Theater mit einfachen schrägen Zuschauerräumen aufgebaut wurde, hat beim Umbau des Schauspielhauses zwar die Schräge belassen, aber den Bühnenbereich so flexibel gestaltet, dass sogar eine Arenabühne möglich ist. 

Das Piccolo Teatro di Milano hat neben dem Haupthaus ein "Studio", ein altes Logentheater, das völlig ausgeräumt wurde; an Stelle der alten Ränge blieben nur schmale Ränge mit zwei Sitzreihen übrig. So entstand ein großartiger Spielraum, in dem Giorgio Strehler vor zwanzig Jahren seine große "Faust"-Produktion angesiedelt hat. 

Das wäre für das Große Haus eine wohl radikale, aber bestechende Lösung für modernes Theater: Variabel sowohl was die Spielfläche als auch den Zuschauerraum betrifft. 

Auch wenn man diesen Ausflug in Illusionen nicht ernst nimmt, soll man die Bedenken für die derzeit offensichtlich geplanten kleinen Lösungen und die fehlende Logik betreffend die Kammerspiele nicht ganz unter den Tisch kehren. Mit freundlichen Grüßen 

DR. JAKOB EBNER LINZ


Juni 2011


Jänner 2011

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Bald nach dem Vortrag von Terry Pawson im Architekturforum in Linz am 2. Oktober 2006 habe ich mit der großen Hoffnung, in Angelegenheit "Zuschauerraum-Gestaltung" doch noch etwas bewirken zu können, eine Leserzuschrift an Sie gerichtet. Möchte daraus nur jene Passage zitieren, deren Inhalt bisher nicht befriedigend behandelt scheint:

"Weniger überzeugt haben mich die Skizzen und Projektionen vom Zuschauerraum! Ich fühlte mich für einen Moment an das alte Haus mit allen seinen beängstigenden Seh- und Sitzbedingungen erinnert. Zwei Ränge und seitliche Balkone über einem nur leicht ansteigenden Parkett - das kennen wir vom …" 

Darüber hinaus möchte auch ich auf den Artikel von Dipl. Ing. Hildebrand Harand verweisen, der sich dazu deutlich äußert: 

"…Wir werden der Saalkonzeption nachgehen. Zu den wichtigsten Planungsfragen zählen für unseren Verein, der die Theaterbesucher vertritt: bequeme Sessel mit Kniefreiheit, hervorragende Sicht (ohne Hindernis durch die Köpfe der Vorderen) und hervorragende Akustik. …" 

Nun musste ich mit Verwunderung feststellen, dass sich Herr Pawson nur marginal mit den Wünschen und Anregungen zukünftiger Besucher des neuen Theaters auseinandergesetzt hat. Schöne PC-Animationen und 3D-Projektionen machen gutes Bild auf dem Bildschirm, weniger aber dann in der Wirklichkeit eines neuen Zuschauerraums. Um "maximalen Besucherkomfort" zu erreichen, sollte sich Architekt Pawson meines Erachtens mit den Wünschen der Theaterbesucher auseinandersetzen! Bislang konnte ich noch keine auffal-lenden Veränderungen bzw. "einschlägige" Verbesserungen gegenüber den ersten Skizzen feststellen, die Pawson in seinem Vortrag zeigte. Es gibt in Planungsfragen immer mehrere Sichtweisen und Blickwinkel! Aber den Blickwinkel der Theaterbesucher - den sollte man nicht "aus dem Auge" verlieren! 

MAG. GEROLD LEITNER gerold.leitner@liwest.at


Wenn ich als langjähriger Theaterbesucher überlege, was ich mir - abgesehen von einer guten künstlerischen Leistung - von einem Musiktheater erwarte, lässt sich das in wenigen Punkten zusammenfassen:

Aus diversen Medienberichten muss ich schließen, dass aber gerade bei den oben genannten Punkten noch keine optimalen Lösungen für das neue Linzer Musiktheater ge-funden werden konnten. Ich ersuche den Verein "Freunde des Linzer Musikthea-ters" dringend, weiterhin die Interessen des künftigen Pub-likums zu vertreten. Wer sonst sollte es tun? 

DR. NORBERT SCHALLER, norbert.schaller@bg-rams.ac.at


Man könnte meinen, dass mit dem Beschluss zum Bau eines Musiktheaters der Verein "Freunde des Musiktheaters" seine Aufgabe erfüllt hat und sich die Verantwortlichen zufrieden zurücklehnen und den Verein auflösen könnten. Mitnichten! Wenn ich die Berichte über das neue Musiktheater lese, bin ich dankbar, dass es einen Verein gibt, der auch jetzt während der Planung jene Menschen vertritt, die später das Theater besuchen werden. 

Aus eigener leidvoller Erfahrung weiß ich, dass beim Bau von öffentlichen Gebäuden praktisch alle Entscheidungen von Leuten getroffen werden, die nach Abschluss der Arbeiten nichts mehr mit dem Ergebnis ihrer Arbeit zu tun haben: Politiker, Architekten, Baufirmen, Handwerker.... Man muss ihnen zugestehen, dass jeder von ihnen das Beste will. Die Tragik ist, dass dieses Beste für jeden anders aussieht und die Interessen oft diametral gegenüberstehen. Die Menschen, die das Gebäude dann benützen, sind zu wenig eingebunden. So entsteht oft ein teures Gebäude, dessen praktischer Nutzen von der Öffentlichkeit in Frage gestellt wird. Mir fällt da als Beispiel sofort der neue Linzer Bahnhof ein. Jeder, der schon einen Besucher abgeholt hat, wird mir zustimmen, dass die Verkehrssituation rund um den Bahnhof eine Zumutung ist. 

Apropos Parkplatz: Ich habe neulich im Theater gezählt, wie viele Künstler in einer Szene auf der Bühne und im Orchestergraben waren und bin auf ca. 160 gekommen. Wenn ich da noch abschätze, dass hinter der Bühne sicher noch mindestens 40 Perso-nen tätig sind und davon ausgehe, dass die rund 200 Mitwirkenden größtenteils im eigenen PKW lange vor den Besuchern ins Theater kommen, sehe ich mich bei der Anzahl der geplanten Parkplätze mit den gleichen Problemen konfrontiert wie jetzt im Landestheater. 

Den Musiktheater-Verein möchte ich darin bestärken, sich einzumischen und jeden Tag lästig zu sein. Es geht ja nicht nur um Parkplätze, sondern um viele versteckte oder auch offene Mängel in der Planung, auf die hingewiesen und auf deren Beseitigung gedrängt werden muss. Danke für die viele Mühe und bleiben Sie bitte weiter dran! 

HOFRAT MAG. ARMIN HOLLERWEGER


Wissen Sie, warum ich als Schwergehbehinderter große Probleme habe? In den Kammerspielen gibt es keinen Aufzug und im stark ansteigenden Parterre keinen Handlauf an den Wänden, im mäßig ansteigenden Parterre des Brucknerhauses vermisse ich ebenfalls Handläufe an den Wänden. Bitte auch solche Details in die Planung einbeziehen! 

HOFRAT DIPL.-ING. DIETER MERZ


In der Ankündigung des Architekturforums war zu lesen: "Der Londoner Architekt Terry Pawson hat ein sehr spezielles Bauwerk entworfen." 

Ja - dafür sei ihm gedankt. 

Er hat uns Zuhörern (ausschließlich in seiner Muttersprache Englisch!- durch die Skizzen, Pläne und Schaubilder konnte ich ihm folgen) an der städtebaulichen Findung seines speziellen Bauwerks, dem Musiktheater Linz, teilhaben lassen. Er zeigte uns, dass sein Entwurf als eine Fortführung der städtebaulichen Konzeption unserer Linzer Neustadt zu verstehen ist, indem er die Verkehrs- und Bebauungsstruktur aufnimmt und weiterführt und damit das Haus anbindet an seine Umgebung, die Stadt. 

Der Theaterbau versteht sich als neuer Baublock zwischen Blumauerplatz und Bahntrasse und sucht die Verbindung mit dem angrenzenden Volksgarten. Der "Kelch" des dritten Preises, Theater als Hochhaus, ist Gott sei Dank an uns vorübergegangen. Das prämierte Pawson-Projekt zeigt dagegen hohe städtebauliche Qualität in der Einfügung in den Stadtorganismus, es lässt jedoch im Innern, in der Gestaltung des Zuschauerraumes in Verbindung mit der Bühne, noch viele Fragen offen. 

Ich vermisse neue Raumkonzeptionen, wie sie einem zeitgenössischen offenen Musiktheaterverständnis entsprechen würden. Gleich gute Seh- und Hörbedingungen für alle Besucherinnen und Besucher! Arch. 

Dipl.-Ing. AUGUST KÜRMAYR


In beeindruckender Weise präsentierte Terry Pawson sein prämiertes Projekt zum neuen Musiktheater im OÖ. Architekturforum. Die städtebauliche Qualität dieses Bauwerks ist überzeugend.
Weniger überzeugt haben mich die Skizzen und Projektionen vom Zuschauerraum! Ich fühlte mich für einen Moment an das alte Große Haus mit allen seinen beängstigenden Seh- und Sitzbedingungen erinnert. Zwei Ränge und seitliche Balkone über einem nur leicht ansteigenden Parkett - das kennen wir vom alten Haus!
Einen großen, weiten offenen Raum ohne Sichtbehinderungen (vgl. 1. Projekt "Theater am Berg"), aber mit spürbar großzügiger Anordnung der Bestuhlung - das hätte ich mir als eine wirkliche Verbesserung alter Zustände gewünscht!
Bitte sorgen Sie dafür, dass Pawson sein Konzept für den Zuschauerraum nochmals überdenkt und dabei den Blickwinkel der Benutzer nicht vergisst.

MAG. GEROLD LEITNER


Gratulation!

 

Der Musiktheater-Verein hat in jahrzehntelanger Tätigkeit erreicht, dass das Musiktheater errichtet wird.
Bei aller Freude aber geziemt es sich, auch eine kritische Stimme hören zu lassen. Mein folgenden Leserbrief wird bei vielen Musiktheaterfreunden Zustimmung finden:

Eine Jahrhundertchance wurde vergeben.

Es wurde für den Standort UKH entschieden, für das vom Verkehr stark frequentierte Areal. Eine Entscheidung, die zu akzeptieren ist, weil es eine andere politische Entscheidung nicht gegeben hat.

Eine solche Lösung hätte es gegeben, entweder mit dem "Theater im Berg" oder dem Urfahrer Begleitgrund der Donau. Der ersten Lösung steht das negative Ergebnis einer Volksbefragung entgegen, der zweiten Lösung ein Gemein-deratsbeschluss der Stadt Linz, der verhindert, die Stadt näher an die Donau heranzurücken.

Warum ist Budapest eine so bewundernswürdige Stadt? Weil die verantwortlichen Stadtväter mit weisem Vorausblick beide Ufer architektonisch sehens- und erlebenswert gemacht haben. Ein Kritiker meinte: "Bei Ihnen beginnt schon in Urfahr die asiatische Steppe." Eine Unterstellung, die man zurückweisen muss. Eine andere Kritik, die den 50 Wochen im Jahr sichtbaren "Blechsalat" anprangert, ist dagegen ernst zu nehmen.

Nach der Einigung, das Musiktheater an einen Platz in der Innenstadt zu setzen, steht fest, dass man eine Jahrhundertchance vergeben hat, die Landeshauptstadt mit der Donau, dem Schicksalsstrom Europas, zu vermählen.

Mit freundlichen Grüßen Ihr Prof. Hugo Schanovsky
(Alt-Bürgermeister von Linz)

 

Standort neues Musiktheater

Als engagierter Linzer und Oberösterreicher - trotz räumlicher Entfernung - will ich es kaum glauben: Der Standort für das neue Musiktheater heißt UKH direkt neben den Geleisen der Westbahn. Welch eine katastrophale Entscheidung nach mehr als 20 Jahren Debatte um das längst notwendige Musiktheater. Zu jeder mittelgroßen Stadt gehören ein paar zentrale Bauten. Das ist neben dem Dom und dem Rathaus auch die Oper einer Stadt. Beim Bau des Lentos hat man noch begriffen, dass nur der beste Standort einer solchen Einrichtung gerecht wird. Beim Bau des noch wichtigeren Musiktheaters gilt dieser Grundsatz nicht mehr?

Fast € 140 Mio. (inklusive Infrastruktur) nicht in den besten Standort zu investieren - ist einfach die falsche Entscheidung, der Traum von der Linzer Kulturmeile ausgeträumt. Ich bin sogar der Meinung, dass es weit besser wäre, nochmals ein bis zwei Jahre ohne Theaterneubau verstreichen zu lassen, als sich auf diesen ungeeigneten Standort zu einigen. Ein Kompromiss ist nur dann als solcher zu werten, wenn ein Mindestniveau an Voraussetzungen erfüllt ist.

Linz wird hoffentlich 2009 den Titel "Kulturhauptstadt Europas" tragen. Eine gelebte und geistig durchdrungene Kulturstadt ist sie aber erst dann, wenn solche Entscheidungen nicht mehr möglich sind.

GERBERT SCHWAIGHOFER, SALZBURG

DDr. Gerbert Schwaighofer war mehrere Jahre Kaufmännischer Direktor des Landestheaters Linz und übt derzeit die gleiche Funktion im Direktorium der Salzburger Festspiele aus. Für den Musiktheater- Verein war er als Finanzreferent jahrelang verdienstvoll tätig.

 

DIPL.-ING. HERBERT FRANZ WEINZIERL ALBERTGASSE 5171/7, 1080 WIEN

Als in Wien lebender Oberösterreicher, als der ich mich nach wie vor fühle und bekenne, sowie als langjähriges Vereinsmitglied, führe ich häufig mit Bekannten und Freunden Gespräche über das nach wie vor ungelöste Problem der oberösterreichischen Landesbühne. Nicht selten zeigte sich mir aber, dass viele der zu diesem Thema von mir angesprochenen Personen mit dem Begriff "Musiktheater" nicht allzu viel anfangen können. Der Begriff "Opernhaus" ist da verständlicher, lässt sich in Verbindung mit Linz in der breiteren Masse - weil doch etwas elitär wirkend - aber auch nicht so recht verkaufen. Für manche Politiker - und da nicht nur solche der FPÖ - wurde "Musiktheater" sogar zu einem Reizwort. Beim Nachdenken, wie das Anliegen unseres Vereines vielleicht doch besser einem breiteren Publikum "rüber zu bringen" sei, fiel mir der offizielle Name "Landestheater" ein, der, allseits bekannt, auch in der Bevölkerung seinen Stellenwert hat. 

Mein Vorschlag: Werben wir doch in Zukunft "Für unser neues Landestheater". Ob damit auch der Vereinsname etwa in "Freunde des Linzer Landestheaters" geändert werden könnte, sei hier nur angedacht. Ich glaube, mit dem "Landestheater" als bestehender Institution identifiziert sich ein wesentlich größerer Teil der Bevölkerung als mit dem doch eher abgehoben erscheinenden Begriff "Musiktheater". 

Feb. 2003


Die Vernunft hat sich durchgesetzt  
Gerold Hoffelner


„Deutliches Nein zum Linzer Musiktheater." - Wieder einmal hat sich die Vernunft durchgesetzt. Die ablehnende Haltung kulturellen Großprojekten gegenüber hat ja in unserem Land eine schöne Tradition. Schon seit dem Mittelalter. - Damals sollte in der Hauptstadt ein viel zu großer Dom errichtet werden. Tüchtige (und anständige) Männer machten jedoch dem fleißigen, kleinen Mann klar, dass dieses Projekt zu teuer und daher abzulehnen wäre. Noch dazu hätte der Bau nicht Jahre, sondern Generationen gedauert. Der kleine Mann, obschon überaus gottesfürchtig, besann sich - die Errichtung des Doms unterblieb. (Heute befindet sich am vorgesehenen Domplatz der größte Kreisverkehr der Stadt, die sogenannte "St. Stephans - Kreuzung").  

In späteren Epochen setzte sich die vernünftige Einstellung zu großen Kulturbauvorhaben fort. Renaissance, Barock- und Gründerzeit, Moderne: Kirchen, Schlösser, Theater und Opernhäuser - alles abgelehnt, zuletzt das Musiktheater in Linz.

Die Vorteile einer solchen Haltung liegen auf der Hand:
Bau- und Folgekosten werden gespart. Die überheblichen Vertreter der Hochkultur wie Schauspieler, Musiker, Dirigenten halten sich fern und brauchen nicht bezahlt zu werden. Daher machen auch die lästigen Kulturtouristen, die ohnehin nur unsere Straßen verstopfen würden und womöglich überzogene Ansprüche stellen wollen, einen weiten Bogen um unsere Grenzen.

Ein abschreckendes Beispiel diesbezüglich ist Bilbao. Dort, im vergleichsweise armen Spanien hat man unverantwortlicherweise, ein sündteures Guggenheim - Museum erbaut, und jetzt können sich die Spanier des Puplikumsandrangs nicht erwehren. - Das haben sie nun davon.

In Salzburg dagegen kam es zur (vernünftigen) Ablehnung eines gleichen Vorhabens. Unverständlich, dass das den Salzburgern jetzt wieder leid tut.

Nicht, dass man gegen kulturelle Veranstaltungen was hätte. Die können jedoch auch billiger untergebracht werden. Es bieten sich Turnsäle und Fußballstadien an, gegen deren Bau die vernünftigen, tüchtigen (und anständigen) Herren interessanterweise nichts einzuwenden hatten. (Daher brauchten sie den kleinen Mann auch nicht zu befragen). Als besonders preisgünstig erweist sich das Zelt. Künstlerische Events werden kombiniert mit Biergenuss konsumiert. Nach dem Ereignis kann man das Zelt klein zusammenlegen und platzsparend verstauen. Wenn man überschlägt, wieviel Geld durch den Verzicht auf unnötige Kulturpaläste gespart wird, kommt man auf horrende Summen. Damit könnten flächendeckend Zelte finanziert werden. Eine erhebende und zukunftsträchtige Vision:

  Das ganze Land - ein einziges, großes Bierzelt.

Gerold Hoffelner

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PUBLIKUM VON MORGEN

Wir sind Schüler der 3. Klasse Hauptschule Reichraming und besuchten vor einiger Zeit im Landestheater Linz Die Eisprinzessin. Wir hatten immer den Eindruck, daß Opern langweilig und mit schwer verständlicher Musik verbunden sind. Dieser Theaterbesuch überzeugte uns, daß Opern auch modern und für Jugendliche geeignet sein können.

Wir finden, daß ein Neubau des Linzer Musiktheaters kulturell sinnvoll wäre. Wir sind die Publikumsgeneration von morgen und wünschen uns eine dementsprechende Qualität der Aufführungen.

3. Kl. HS Reichraming

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BILLIGER POPULISMUS

"Kunst mit Geld aufzuwiegen war immer schon ein Problem und wird stets ein solches bleiben, man kann Sie, Herr Landeshauptmann, nur inständig bitten, sich durch solch billigen Populismus nicht vom Neubau des Linzer Musik- theaters abbringen zu lassen.

Wer Kunst mit Geld gegenrechnet, hat von Geschichte und von Kunst nur wenig mitbekommen oder noch schlimmer, hat es mitbekommen und spielt dennoch mit den Emotionen des kleines Mannes."

Zitat aus einem Brief
an LH Dr. Josef Pühringer
und an LR Dr. Hans Achatz
(siehe Page Landtag)

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TAXIDIENST

Der Artikel "Wie kommen wir ins neue Linzer Musiktheater?" von Hildebrand Harand in der Mai/Juni-Ausgabe von Linzer Musiktheater hat mir wieder jene Variante in Erinnerung gerufen, die ich in der Grazer Oper sehr schätze:
Vor Vorstellungsbeginn kann der Wunsch nach einem Sammeltaxi bekanntgegeben werden, in der Pause bekommt man, je nach Ziel, eine Nummer zugeteilt, sodaß jeder nach der Vorstellung (wenn manche anderen öffentlichen Linien ihren Betrieb bereits eingestellt haben) sofort ein Taxi zu einem günstigen Preis zur Verfügung hat.
Dieses Modell wäre sicher auch schon heute leicht zu verwirklichen.

Mag. Petra Kainz

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Der Standpunktler

Erlauben Sie mir zu Ihrem durchaus gelungenen, pointierten Cartoon (auf der Titelseite von Linzer Musiktheater Mai/Juni-Ausgabe) eine Richtigstellung. Bereits beim Grundsatzbeschluß für ein Linzer Musiktheater war LR Achatz nur unter Vorbehalt der Kostenentscheidung für das Projekt. Der jetzt gewählte Standort war noch gar nicht im Gespräch. Wenn er daher unter veränderten Rahmenbedingungen eine neue Meinung gefaßt hat, so kann das wohl nicht negativ ausgelegt werden.

Seine Mitgliedschaft stammt noch aus der Zeit, als LR Achatz für das Projekt eingetreten ist. Als Ende letzten Jahres ein Erlagschein vom Verein in unserem Büro landete, wurde dieser in der Meinung eingezahlt, daß es sich um den laufenden Beitrag handelt. Danach war er interessanterweise Doppelmitglied, was sich auch in der doppelten Zusendung von Mitteilungen und In-formationen zeigte. Auch heute, nach seinem Austritt aus dem Verein, bekommt er immer noch Zusendungen, was zeigt, daß offenbar nur eine der beiden Mitgliedschaften bei Ihnen gelöscht wurde.

Mag. Leander Pernkopf
Referent - Büro LR Dr. H. Achatz

Richtigstellung

Fest steht, daß LR Achatz seine Standpunkte änderte. Daher der Cartoon "Der Standpunktler". Das Lob, das dem Cartoon gezollt wird, geben wir gerne an Prof. Georg Stifter weiter, der die satirischen Zeichnungen verfaßte.

Zum Grundsatzbeschluß: Wie der Ausdruck besagt, wurde der Beschluß grundsätzlich gefaßt, ohne Vorgabe des Bauplatzes. Der sollte ja erst gesucht werden. Die FPÖ wendet sich aber jetzt grundsätzlich gegen das Musiktheater, Stichwort "Verlust".

Zur "Doppelmitgliedschaft": Gibt es nicht in unserem Verein. Wir senden unsere Mitteilungen nicht nur an Mitglieder, sondern auch an Personen, die wir über das Musiktheater informieren wollen. Da kann eine doppelte Zusendung schon vorkommen: an die Dienst- und an die Wohnadresse.

Es soll nicht unsere Schuld sein, wenn - wie tatsächlich geschehen - eine Politikerin/ein Politiker in einer Diskussion sagt, sie/er fühle sich über das Musiktheater nicht informiert.

Dr. Gerhard Ritschel
Freunde des Linzer Musiktheaters

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Positive Stimmung

Spät aber doch schicke ich anbei mein Foto für Ihre "Künstlergalerie" im Internet (Anm. d. Red.: alle bei uns aufgetretenen Künstler sind auf unserer Internet-Seite "http://www. musiktheater.at" mit Bild und Text vertreten, Frau Steinhuber wirkte bei der Hommage à Strauß & Strauss auf Schloß Tillysburg am 18. März 1999 mit), denn in letzter Zeit ging es etwas turbulent zu.

Hoffentlich lösen sich auch bei Ihnen der ganze Trubel und vor allem die Angriffe gegen ein neues Musiktheater in Wohlgefallen auf.

In meiner Umgebung konnte ich feststellen, daß wir Musiker - speziell durch Aufführungen - positive Stimmung erzeugen können. Dann wird der Bevölkerung klar, daß gewisse Bedingungen sowohl für Künstler als auch für den Zuhörer notwendig sind, um ein "Konzerterlebnis" mit nach Hause nehmen zu können.

Marianne Steinhuber, Raab

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AUSGLEICHENDE   MEINUNGSBILDUNG

In den vergangenen Wochen haben manche Vereinsmitglieder in unserem Sekretariat vorgesprochen und sich über die neue Ära des Linzer Landestheaters beschwert. So sehr wir uns über Besuche im Sekretariat freuen, so sind wir doch in diesem Fall überfordert.

Wir haben weder Einfluß auf den Spielplan, noch auf Regie und Interpretation - und wollen das auch gar nicht. Allerdings bemüht sich der Verein um ein gutes Gesprächsklima und hat daher den neuen Intendanten, Herrn Dr. Klügl, und den Chefdramaturgen Mag. Huber als Mitglieder in den Erweiterten Vorstand aufgenommen.

In der Sitzung vom 8. März 1999 wurde über einige anstehende Probleme diskutiert.

Ist der Neubau des Linzer Musiktheaters zwar nicht direkt vom Erfolg der jetzigen Theaterführung abhängig, so wird die Stimmung für oder gegen ihn doch wesentlich von der Anerkennung der jetzigen Theaterleistungen beeinflußt. Unser Vereinsziel erreichen wir um so leichter, je größer der Jubel über gelungene Premieren ausfällt.

Ich erlaube mir daher an dieser Stelle zum konstruktiven Dialog mit der jetzigen Theaterleitung aufzurufen. Aus persönlichen Gesprächen weiß ich - und das ist ja eigentlich zu erwarten -, daß die neuen Theatermacher das höchste Interesse daran haben, gut anzukommen.

Allerdings stammen die meisten aus ganz anderen geographisch und auch inhaltlich gelegenen Landstrichen und haben offensichtlich in einigen Bereichen die Wünsche des oberösterreichischen Publikums anders eingeschätzt. Der eine oder andere mag auch gelegentlich eine Sprache gewählt haben, die in unseren Ohren verletzend geklungen hat. Doch sind wütende Proteste unsererseits in der Öffentlichkeit wohl kaum förderlich für eine gegenseitige Annäherung.

Wesentlich erscheint mir, daß wir in aller Sachlichkeit unsere Meinungen der künstlerischen Leitung des Theaters mitteilen und anderseits auch bereit sind, für neue und ungewohnte Ideen wenigstens offen zu sein. Ich bitte jeden oberösterreichischen Theaterfreund, der das seine zur Verwirklichung unseres Vereinszieles beitragen will, an einer ausgleichenden Meinungsbildung über die neue Intendanz in der Öffentlichkeit mitzuwirken - etwa nach dem alten Spruch, den man beim Verlassen eines Urlaubshotels üblicherweise zu hören bekommt: "Hat es Ihnen gefallen, erzählen Sie es weiter. Haben Sie sich zu beschweren, so sagen Sie es der Direktion."

Dipl.-Ing. Hildebrand Harand


AUFRUF ZUM AUFRUF AN ALLE MITGLIEDER

Bitte richten Sie in der nächsten Nummer von Linzer Musiktheater einen Aufruf an alle Mitglieder, der sinn-gemäß Folgendes zum Inhalt hat:

Wir haben es nach 15 Jahren beinahe geschafft. Unser Vereinsziel. Die Errichtung eines neuen Musiktheaters. Nun darf in letzter Sekunde nichts mehr passieren. Wir brauchen weiter-hin die positive Stellungnahme zum Musiktheater.

Sollten Sie an den bisherigen Aufführungen der neuen Theaterleitung weniger Gefallen gefunden haben, dann schreiben Sie dem Intendanten einen Brief. Rufen Sie ihn an. Aber bitte posaunen Sie Ihre Meinung nicht in der Öffentlichkeit aus. Wie schnell heißt es: "Wozu brauchen wir ein neues Theater, wenn nicht einmal mehr die Vereinsmitglieder eine Vorstellung besuchen wollen?" Unsere derzeitige Aufgabe soll nicht die Bewertung der Arbeit der Intendanz, sondern einzig und allein auf den Spatenstich zum neuen Haus und seine schnellstmögliche Fertigstellung gerichtet sein.

Bemühen wir uns als Vereinsmitglieder um Schadensbegrenzung und treten wir "für ein neues Linzer Musiktheater" ein!

Herbert Nagl

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