„Perlenhochzeit“
und Kulturmedaille für Hans-Günther Müller
Ehrung
Peter Paul Kaspar
Dr.
Ikrath verstorben
Gerda und Dr. Gerhard Ritschel:
Goldenes Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich
Junge
Professoren
Berger-Tuna
verstorben
†
Heinz Haunold:
Silbernes Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich
Dir. Hermann Schönegger †
Prof. Rudolf Hirscher †
Prof Friederike Feichtner †
Dr. Helge Fosen †
Balduin Sulzer
: 75 Jahre
Prof. Prestl
Pensionierung
Frau Eva
Kinateder †
Uni.-Prof.Mag.
Gattermeyer, Gleißner Preis 2006
Gedenken
an Birgit Greiner
Konsulent
Wolfram Ziegler ist tot
Gedenken
an Dr. Ursula Rummel
In
memoriam Prof. Alfred Stögmüller
Prof.
Dr. Leopold Mayer ist tot
Gerlinde
Tuppen †
Interview
mit Dennis Russell Davies
Hilde
Hager-Zimmermann Liederfürstin †
Eva
Gilhofer Kammersängerin
Runde
Geburtstage: Prof. Hans Schwendtner, Prof Balduin Sulzer
Augustinus
Franz Kropfreiter: Ein Leben für die Musik †
Bühnenkunstpreis
2001: Thomas Kerbl
Gen.Dir.
Dr. Herbert Ikrath ist 80!
„Perlenhochzeit“ und Kulturmedaille für Hans-Günther Müller
Perlenhochzeit! Wer dem Landestheater Linz so treu verbunden ist wie Hans-Günther Müller, darf im 30. Jahr im hiesigen Opernensemble durchaus als ein „Verheirateter“ gelten: mit dem „Haus“ und mit (s)einem Sänger-Dasein, das so reich an großen Rollen in allen Sparten des Musiktheaters (Oper, Operette und Musical) gewesen ist, dass alles Auflisten nur Stückwerk bleiben kann. Ob als Freddy in My Fair Lady (auf Deutschland-Tournee), als Eisenstein in Die Fledermaus, als Tassilo in Gräfin Mariza, als Danilo (in Kombination mit Rossilon) in Die Lustige Witwe oder als schlitzohriger Bader in der Opern-„Ausgrabung“ von Wilhelm Kienzls Das Testament: Stets versah Hans-Günther Müller (als Spieltenor bzw. Lyrischer Tenor) die Figuren seiner (insgesamt 35-jährigen) Bühnenlaufbahn mit stimmlichem Schmelz und charakterlichem Charme, wenn nicht gar (dabei immer rollengerecht) mit markantem Biss: ein vom Publikum geliebter „Magnet“, der durch vor Leben sprühender Bühnenpräsenz und unermüdlichem Einsatz zu einem der bekanntesten und beliebtesten der Linzer Theater-Gesichter wurde. Der in Bad Ischl geborene Oberösterreicher, der am Bruckner Konservatorium ausgebildet wurde - und neben dem Erstengagement an der Kammeroper Wien seiner Heimat stets verbunden blieb -, freut sich in besonderer Weise auf das neue Musiktheater. Für dessen Entstehung hat er sich nicht zuletzt als Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender des künstlerischen Personals (Anm. d. Red.: und als Mitwirkender bei Musiktheater-Benefizkonzerten) kontinuierlich eingesetzt. Folgerichtig erhielt er auch die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich, gleichsam als ideelle Wegzehrung für die nächsten 20 Jahre bis zur Goldenen Hochzeit…
Wolfgang Haendeler
Am Nachmittag unseres 2. Adventkonzertes erhielt Professor Konsistorialrat Peter Paul Kaspar, Rektor der Ursulinenkirche Linz, Akademiker- und Künstlerseelsorger, das Goldene Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich. In der Laudatio sprach LH Dr. Josef Pühringer folgende Worte:
"Der Seelsorger, Musiker, Autor und Lehrer, Herr Professor Konsistorialrat Peter Paul Kaspar ist seit 18 Jahren Akademiker- und Künstlerseelsorger und fungiert seit 1985 als Rektor der Ursulinenkirche. Zwischenzeitlich war der Geehrte als Religionsprofessor und kompetenter Lektor an der KTU und an der Anton Bruckner Privatuniversität tätig.
Nach der Renovierung der Ursulinenkirche übernahm Prof. Kaspar als Kirchen-rektor die Verantwortung für diese und machte sie zu einem kulturellen und spirituellen Fixpunkt in der Stadt. So gab es neben den Messen auch Konzerte, Ausstellungen, Kirchenopern und Ballettproduktionen des Landestheaters und dank der bemerkenswert schönen Akustik wurde die wertvolle alte Kirche spirituell und künstlerisch wieder mit Leben erfüllt.
Reich ist das literarische Schaffen von Peter Paul Kaspar mit über 30 Büchern, die durch ihre klare Sprache bestechen. Aber auch seine Bibelauslegungen sind im gesamten deutschen Sprachraum anerkannt und seine ‚Lebenshilfe' spricht sehr viele Menschen an.
Grenzgänger, Freigeist und Multitalent Peter Paul Kaspar vereint Theologie, Literatur und Musik und macht sie zu seiner Berufung, er hat sich mit seinen vielen Leistungen nachhaltige Verdienste erworben."
Im Bild: Hintere Reihe: Dr. Reinhard Dyk, Mag. Alois Beck, Mag. Maria Pachinger, Dr. Markus Schlagnitweit, Generalvikar Prof. DDr. Lederhilger, Dr. Maria Gelsin-ger, Dr. Eva Drechsler - Vordere Reihe: links Dr. Reinhard Mattes, rechts LH Dr. Josef Pühringer, in der Mitte PPK, flankiert von seinen beiden Zwillingsschwestern Brigitte Aulehla und Elisabeth Überall. Foto: Land OÖ/Cerpnjak
KS Helmut Berger-Tuna verstorben.
Die Freunde des Linzer Musiktheaters, das Linzer Landestheater, ja die gesamte Opernwelt hat einen großen Verlust erlitten. Kammersänger Helmut Berger-Tuna ist am 30. September 2009 im 68. Lebensjahr infolge eines Herzversagens plötzlich verstorben.
Helmut Berger-Tuna war von 1969 bis 1972 am Linzer Landestheater engagiert und lernte hier, nach seinen eigenen Worten, jenes Rüstzeug, das ihm später eine Weltkarriere an den größten Opernhäusern ermöglichte. Als Van Bett, Leporello, Daland, Osmin und Rocco war er von Wien bis San Francisco begehrt. Als Kezal hörte ihn eine Musiktheater-Freundegruppe etwa auch in Stuttgart. Seine wichtigste Rolle ("eine Lebensaufgabe") war der Ochs auf Lerchenau, den Berger-Tuna an die 200 Mal sang. Einmal davon auch am Linzer Landestheater in einer "Rosenkavalier"-Galavorstellung.
Die Dankbarkeit, die Berger-Tuna mit Linz ein Leben lang verband, brachte den Sänger auch dazu, sich in Oberösterreich anzusiedeln. Hackstock im Mühlviertel war seine zweite Heimat. Von dort aus kam er auch an die Bruckner Universität, hielt Masterkurse und gestaltete mehrere Opern-Galaabende als Benefizkonzerte "für ein Linzer Musiktheater". Für das Musiktheater, das ihm nicht nur ein verbales Anliegen war, sondern für das er sich in vielen künstlerischen Auftritten einsetzte, hatte er noch viel vor. Alle diese Pläne sind nun nicht mehr möglich. Wir haben einen großen Künstler, vor allem aber auch einen lieben Freund verloren.
(Gerhard Ritschel)
Der letzte Einsatz von KS Helmut Berger-Tuna "für ein Linzer Musiktheater" am 7. November 2008 an der Bruckner Universität. Als Abschluss eines Meisterkurses unter seiner Leitung sangen Studierende eine bejubelte Opern-Gala. Links: Vize-Rektor Prof. Josef Eidenberger. |
Reaktionen
Was für eine
furchtbare Nachricht, ich habe erst letzte Woche daran gedacht, Herrn KS
Berger-Tuna wieder für eine Woche Meisterkurs einzuladen.
Prof. Thomas Kerbl |
Da geht er
hin, der aufgeblasne, schlechte Kerl“, sagt die Marschallin dem Baron
Ochs auf Lerchenau nach. Ganz das Gegenteil war Helmut Berger-Tuna
wirklich!
Mit ihm verbinde ich die wunderbare Zeit des Beginns der Ära Stögmüller, in der es gelang, junge Talente von der Hochschulausbildung weg aufzubauen und zu formen (Don Pasquale), ehe sie mit diesem Rüstzeug Weltkarriere machten. Diese hat den Sänger nicht abgehoben werden lassen. Er hat sich seinen bodenständigen Charakter bewahrt und dankbar seine Wurzeln und Mentoren nie verleugnet: Als ich als Intendant ihn fragte, ob er denn als Arrivierter auch in unserer Produktion den Ochs sänge und leistbar wäre, war die Antwort: “Bezahlen Sie mir, was Sie können; ich komme gerne; bei euch habe ich ja alles gelernt!“ Spätestens ab da vertiefte sich die gegenseitige Wertschätzung zur Freundschaft. Diese zu pflegen war uns nach unserem Rückzug von der Bühne leider viel zu kurz gegönnt. Was bleibt, ist die Erinnerung an einen großen Künstler und liebenswerten Menschen. Ein kleine Anmerkung: Helmut hat nicht nur eine Galavorstellung „Rosenkavalier“ gesungen, sondern die Produktion 1989/90 mitgemacht! Dr. Roman Zeilinger |
Landeshauptmann Pühringer ehrt 1. Konzertmeister des Bruckner Orchesters Linz Heinz Haunold
(LK) Im Rahmen des Open Air Festivals des Bruckner Orchesters am 26. und 27. Juni 2009 am Bauplatz des Linzer Musiktheaters überreichte Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer an den Ersten Konzertmeister des Bruckner Orchesters Linz Heinz Haunold das
"Silberne Verdienstzeichen des Landes Oberösterreich".
Heinz Haunold stammt aus Vöcklabruck und studierte Violine in Salzburg, Bern und Wien bei Helmut Zehetmaier, Max Rostal und Josef Suk. 1977 schloss er das Studium am Mozarteum in Salzburg mit dem Diplom ab. Anschließend wirkte Heinz Haunold zunächst als erster Konzertmeister des Jeunesses Musicales Weltorchester unter Leonard Bernstein und des Wiener Kammerorchesters. Seit 1983 fungiert er als Erster Konzertmeister des Brucknerorchesters Linz. Diese Position hat er seit nunmehr 26 Jahren ununterbrochen inne.
Heinz Haunold ist als Solist in vielen Ländern Europas, aber auch Korea, Kanada, Mexiko und Brasilien aufgetreten. Weiters führten in Solokonzerte und zahlreiche Konzerte als Primarius des 1986 gegründeten "Anton Bruckner Quartetts" quer durch Europa nach Südamerika, Asien und in die USA. Heinz Haunold wirkte darüber hinaus bei vielen Rundfunk- und CD-Produktionen mit und hält Vorträge für internationale Organisationen.
"Heinz Haunold hat sich nicht nur international einen großen Namen gemacht. Er ist auch national und regional sehr engagiert", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer in seiner Laudatio. So ist allen Musik- und Theaterfreunden im Land sein großer Einsatz für den Bau eines neuen Opernhauses unvergessen, für das er als begeisterter Redner sowie als erstklassiger Geiger zu werben wusste.
Für Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer Grund, Heinz Haunold während des ersten Konzerts des Bruckner Orchesters "im" neuen Musiktheater mit der "Silbernen Verdienstmedaille des Landes Oberösterreich" für sein verdienstvolles Wirken auszuzeichnen. "Diese Landesauszeichnung ist Dank und Anerkennung für seine Lebensleistung und seinen Einsatz für das neue Musiktheater", so Pühringer.
Foto: Land OÖ/Kraml
hatte
einen ökonomisch-technischen Brotberuf, seine Liebe gehörte aber der Musik. Er
war ein hervorragender Analytiker der menschlichen Stimme und der Kunst des
Gesanges und als Musikschriftsteller und Kritiker ein begehrter Mitarbeiter
verschiedener Medien. Als der Musiktheater-Verein gegründet wurde, war er das
Bindeglied zur überregionalen Presse, wodurch er Wesentliches zum Gedeihen und
zum Fortbestand unserer Kulturinitiative beitrug. Wir werden Dir. Schönegger
als einen der Begründer des Musiktheater-Vereins in dankbarer Erinnerung
behalten.
war
Lehrer für Violine am Bruckner Konservatorium und stellte sein Leben in den
Dienst der Musik, die er über alles liebte und die ihn bis zu seinem
plötzlichen Tod während einer Aufführung des Mozart-Requiems begleitete. Auch
das Musiktheater war für ihn ein Herzenswunsch. Er wirkte an zahlreichen
Benefiz-Veranstaltungen "für ein Linzer Musiktheater" mit und setzte
sich für unser Anliegen in seinem persönlichen Umfeld vehement ein. Wir
behalten Prof. Hirscher als liebenswürdigen Menschen und als Vollblutmusiker in
unserer Erinnerung.
Eines
unserer langjährigen Vereinsmitglieder ist verstorben: Frau Prof. Friederike
Feichtner, die als "Fritzi" zu den bekanntesten
Kulturpersönlichkeiten in Linz zählte. Pianistin, Lehrerin, Kammermusikerin
war sie, sie war vor allem aber eine Brennende, wenn es um die Kunst in unserem
Land ging. Oft war sie unbequem und forderte stärkeren Einsatz "für ein
Musiktheater", meist aber brachte sie sich selbst ein, wenn sie in ihrem
Umfeld für uns stritt. Ihre Kontakte zum Linzer Bürgermeister nützte sie
dabei ebenso wie jene zu vielen anderen Politikern und Beamten bis hin zum
früheren Stadtbaudirektor bei unserer Initiative für den Standort in Urfahr.
Am liebsten wäre aber auch ihr "der Berg" gewesen. Ihre
Unterstützung bewegte sich auf vielen Ebenen bis hin zu den leiblichen
Genüssen, die sie den Besuchern unserer Generalversammlungen durch
"Mitgebrachtes" bereitete. Nun wird sie uns und im Linzer Kulturleben
fehlen. In unseren Herzen wer-den wir sie aber lebendig halten. Gerhard Ritschel
Als
unser Verein "Freunde des Linzer Musiktheaters" gegründet wurde,
brauchten wir einen Juristen, damit wir rechtlich alles richtig machen.
Statuten, Anmeldung, Vereinsregister - man glaubt ja nicht, was alles zu tun ist
und was man alles wissen muss. Wir hatten einen befreundeten Fachmann, der uns
diese Arbeit abnahm, auf die wir heute noch, 25 Jahre nach der Gründung,
aufbauen. Dieser Freund und Mitgründer des Vereins war Dr. Helge Fosen, ein
begeisterter Opernliebhaber (um nicht zu sagen: Opernnarr), von Beruf
erfolgreicher und viel beschäftigter Notar, in seiner Freizeit selbst die
Bretter der Welt betretend, wenn er in Freistadt an den von ihm initiierten
Opernspielen dilettierend mitwirkte und kleine Opernrollen verkörperte. Nun hat
er uns verlassen, ohne die Fertigstellung des von ihm so sehr gewünschten und
geförderten Projektes "Linzer Musiktheater" zu erleben. Als
Gründungs- und Vorstands-mitglied der ersten Stunde und als liebenswerter
Freund wird er aber unvergessen bleiben. Gerhard Ritschel
Balduin Sulzer:75 Jahre
Am 15. März 2007 feierte Balduin Sulzer, Komponist, Dirigent, Organist, Musikschriftsteller und Musikprofessor (Lieblingsanrede: "Herr Lehrer"), seinen 75. Geburtstag. Alles, was Rang und Namen hat, darunter LH Dr. Josef Pühringer und Chefdirigent Dennis Russell Davies, stellte sich als Gratulanten ein. Auch der Musiktheater-Verein möchte "seinen" Balduin beglückwünschen. Er ist unser Gründungsmitglied und hat durch so manche Komposition, die er unseren Benefiz-konzerten widmete, durch aktive Mitarbeit und durch die Mithilfe seiner Schülerinnen und Schüler einen wichtigen Beitrag zum Bau des Musiktheaters geleistet. Was er für den Wandel unserer Stadt von der Industrie- zur Kulturmetropole bedeutet, kann nicht genug geschätzt werden. Sein Werk lebt auch durch die von ihm geformten Menschen, deshalb sei im folgenden der Geburtstagsbrief (veröffentlicht in der "Krone") von Norbert Trawöger wiedergegeben (Foto: Rainer Trawöger).
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Lieber Balduin!
Du feiertest am 15. März deinen 75. Geburtstag! Kaum zu glauben, wenn man Dich
in Deinem ungebremsten Dasein erlebt. Vor kurzem erzähltest Du mir von dem
Misthaufen neben Deinem Elternhaus in Großraming, in dem die besten Krenwurzen
der Welt gewachsen sind. "Bei ihrem Genuss denkt man nicht mehr an den
Mist, in dem sie gewachsen sind!", sagtest Du schmunzelnd. Was für ein gar
nicht so übel riechendes Sinnbild hast Du da ganz nebenbei fallen gelassen. Ich
dachte an George Tabori, der auch einmal meinte: "Alles Kreative kommt aus
dem Schmutz". Vielen Talenten hast Du aus ihrem kreativen Schmutz geholfen:
Deine einzigartige Fähigkeit, den Klang von Menschen zu hören, oft lange bevor
sie sich selber hören, ist legendär wie Deine unkonven-tionellen
Sichtungsmethoden. Als hochsensibler "Talentseismograph" und
Potenzialentzünder hast Du Generationen von Musikern folgen-reich auf die oft
erfolgreichen Klangfüße geholfen - ob in den vielen Jahren als "Herr
Lehrer" am Linzer Musikgymnasium, aber auch als anfeuernder Rezensent auf
"Krone"-Kultur-Seiten.
Aber dies ist nur eine Deiner vielen Seiten. Da ist noch der Kosmos Deiner
ureigenen Klänge. An die 300 Musiken in allerlei möglichen und auch scheinbar
unmöglichen Gattungen, Besetzungen und Formen hast Du zum Schwingen gebracht!
Und Deine Klänge haben, wie Du selbst, oft ein Lächeln im Gesicht. Ein
Lächeln, das sich den Weg unmittelbar in die Herzen der Menschen bahnt und
dabei subversiv eminente Botschaften transportiert. An Dir habe ich auch
erkannt, was Bescheidenheit wirklich heißt. Sie kommt von Bescheid wissen!
Deine lächelnde Bescheidenheit, gepaart mit Deiner bedingungslosen Hingabe an
die Sache, an die man glaubt, ist beispielgebend. Möge uns Dein tiefgründiges
Lächeln in Sein, Klang und Wort noch lange erhalten bleiben! Lieber Balduin!
Alles, alles Gute zu Deinem Geburtstag!
Norbert Trawöger
Die Pensionierung unseres
Vereinsmitgliedes Prof. Cornelia Prestel war Anlass zu einem Fest in der
Bruckner-Uni. Thomas Kerbl überreichte der Lehrerin vieler Sängerinnen
und Sänger ei-nen Blumenstrauß und schilderte in seiner Ansprache, wie
Prof. Prestel auch seine Laufbahn beeinflusste.
(Foto: Kloimwieder) |
Am 19. November 2006 ist Frau Eva Kinateder (1919 - 2006), unser Gründungs- und ehemaliges Vorstandsmitglied, verstorben.
Im Jahre 1976, nach einem heftigen Erdbeben, das während einer konzertanten "Walküre" das Brucknerhaus erzittern ließ, gründeten Eva Kinateder und ihr vor Jahren verstorbener Gatte Direktor Franz Kinateder den Richard-Wagner-Verband Linz OÖ.
Man verankerte schon damals in den Statuten den Wunsch nach einem neuen Musiktheater für Linz und unterstützte unseren wenig später ins Leben gerufenen Verein Freunde des Linzer Musiktheaters inhaltlich und durch aktive Mitgliedschaft.
Frau Kinateder war die erste Schriftführerin, war für Sitzungstermine, Protokolle und Kontakte zu Politikern und Künstlern zuständig und legte unsere Mitgliederdatei an, wie sie im Grunde heute noch besteht. Nach ihrem Ausscheiden aus dem Vorstand nahm sie weiterhin regen Anteil am Vereinsleben und besuchte bis zuletzt unsere Veranstaltungen.
Wir werden unserer Mitbegründerin ein liebes und dankbares Gedenken bewahren.
Den Heinrich Gleißner Preis 2006 erhielt Univ.-Prof. Mag. Heinrich Gattermeyer. Die Musiktheater-Freunde gratulieren ihrem Mitglied sehr herzlich.
Balduin Sulzer hielt bei der Preisverleihung am 12. Dezember 2006 die Laudatio, die wir hier auszugsweise bringen:
"Heinrich Gattermeyer weist als Musikerpersönlichkeit zwei signifikante Qualitäten auf; zum ersten ist er - wie ein Blick in seinen umfangreichen Werkkatalog verrät - ein Komponist von außergewöhnlicher Fruchtbarkeit, zum anderen scheint er von einer charismatischen Fähigkeit geprägt, Musik zu vermitteln.
Als Komponist fördert Gattermeyer Musik zutage, die springlebendig und positiv ausstrahlend wirkt, fallweise freilich auch kitzelt, zwickt und kratzt. Und wenn der Komponist seine rhythmische Impulskraft organisiert, bisweilen auch folkloristische Elemente ins Spiel bringt - bodenständig österreichische, slawische, magyarische oder spanische -, dann springt sein unwiderstehliches Musikantentum den Zuhörer direkt an, seine Töne gehen dann nicht nur ins Ohr, Hirn oder Herz, sondern schnurstracks in die Füße, egal, ob er sich dabei in tonalen, in freitonalen Harmonien oder in Grenzgebieten zu 12-Tonmusik bewegt: blut- und glutvolle Spielfreude ist für Gattermeyer die oberste Maxime des Musikmachens.
Das gilt für seine 16 symphonischen und für seine konzertanten Orchesterwerke genau so wie für die fein geschliffene, in meisterhafter Satztechnik gearbeitete und oft für extravagante Besetzung konzipierte Kammermusik - die "Elegie für Singende Säge und Cembalo" beispielsweise.
Die Linzer Opernfreunde erinnern sich noch an Gattermeyers erfolgreiche Opernproduktion "Kirbisch" nach Anton Wildgans am Linzer Landestheater, welche 1987 unter dem Dirigenten Roman Zeilinger und in der Regie Alfred Stögmüllers nicht nur eine glanzvolle Premiere, sondern zehn zusätzliche Vorstellungen und einen Rundfunk-Mitschnitt als wertvolle Dokumentation sicherte. An "Kirbisch" zeigte der Komponist seine Theaterpranke, seinen szenischen Instinkt und die Fähigkeit, dramaturgische Bühnenvorgänge sinnfällig in Musik umzusetzen.
Eine sensible Hand beweist Gattermeyer in der Erstellung von Chorwerken, die er, ohne die Singstimmen gesangtechnisch zu überfordern, mit Möglichkeiten ausstattet, differenzierten Ausdruck und sorgsam gestaltete Klangkultur einzubringen. Die sechs Oratorien, darunter "Der Turmbau zu Babel", fünf Messen, die Kantaten, Motetten, Madrigale und die zahlreichen, oft sehr effektbewussten Volksliedersätze geben davon Zeugnis.
Ein besonderes Kapitel in Gattermeyers Schaffen sind die Arbeiten, die er in den Nachkriegsjahren für Rundfunk und das eben erst startende Fernsehen bereitgestellt hat. So zeichnet er für rund 200 Schulfunksendungen verantwortlich, welche diverse Themen aus dem Gebiet der Musik in einprägsamer Verständlichkeit lieferten.
Die persönlichen Daten des Preisträgers: Heinrich Gattermeyer wurde 1923 in Sierning als Sohn des oö. Heimatdichters Karl Gattermeyer geboren - an Karl Gattermeyer erinnert in Linz/Urfahr der Gattermeyer-Weg. Der junge Heinz Gattermeyer maturierte 1941 am Akademischen Gymnasium in Linz, erwarb nach dem Krieg in Wien die Lehrämter für Musik und Germanistik und begann in der Bundeshauptstadt seine später so bedeutsame berufliche Laufbahn als Gymnasiallehrer.
Gattermeyers Lehrtätigkeit an der Wiener Musikhochschule, die er als ordentlicher Hochschulprofessor für Tonsatz und Komposition 1971 bis 1992 wahrnahm, entwickelte sich emotional grundiert und praxisorientiert, vor allem stellte er seinen Kompositionsunterricht immer auf die künstlerische Individualität der Studierenden ein."
Mezzo Birgit Greiner verstorben
Birgit Greiner, unser Mitglied der ersten Stunde, ist am 12. Juli 2006
verstorben. Frau Greiner hat sich aktiv für die Ziele unseres Vereins
eingesetzt und an Benefizveranstaltungen "für ein Linzer
Musiktheater" mitgewirkt. Wir werden Frau Greiner, die uns im Landetheater
so viele schöne künstlerische Stunden bescherte, in lieber Erinnerung
behalten.
Die OÖN schrieben zu ihrem Tode folgenden Nachruf:
Mit den zwei großen oberösterreichischen Institutionen Landestheater und
Bruckneruniversität ist ihr Name wohl untrennbar verbunden: Die aus Leoben
stammende Mezzosopranistin Birgit Greiner (61) hat am Donnerstag den Kampf gegen
ihre schwere Krankheit verloren.
Dreißig Jahre lang hat sie Linz sowohl als Sängerin als auch als
Gesangspädagogin geprägt. Ihre musikalische Leidenschaft begann bereits mit
vier Jahren. Damals lernte sie Blockflöte, später Geige und Klavier sowie
Musikerziehung an der Musikhochschule und Gesang am Konservatorium in Wien.
Ihr Jugendtraum war es, Dirigentin zu werden. Diesen Traum verwirklichte sie
zwar nicht, auf den Bühnen der Welt war sie trotzdem unterwegs: Sie trat bei
den Salzburger Festspielen auf, in Frankreich, Italien, Spanien, Russland,
Hongkong, in Zürich, Essen und Strasbourg. Ab 1976 war sie am Landestheater in
Linz engagiert und ersang sich mit berühmten lyrischen Mezzopartien eine große
Fangemeinde. Auch als Liedsängerin, u. a. in Rundfunk und TV konnte Birgit
Greiner begeistern. Und seit 1992 begeisterte sie ihre Schülerinnen und
Schüler als engagierte Gesangspädagogin an Brucknerkonservatorium und -universität.
Wolfram
Ziegler ist tot †
13.Juli 2006
Dr. Gerhard Ritschel, Präsident
des Vereins "Freunde des Linzer Musiktheaters"
über Konsulent Wolfram Ziegler, Obmann des Linzer Konzertvereins.
Unsere Freundschaft geht auf unsere Jugendtage zurück. Eine Clique von Buben und jungen Burschen traf sich gerne in Ebelsberg zum Schwimmen im Mühlbach und zum Fußballspielen auf einem der umliegenden Felder. Einmal wurden wir von einem Bauern vertrieben, das hinderte uns aber nicht dran, unserer Freizeitgestaltung weiterhin nachzukommen.
Während meines Studiums in Wien bestand weniger Kontakt und auch zu Beginn meiner Berufstätigkeit als Musikprofessor sahen wir uns nur sporadisch. Wie das aber so ist, blieben die in Kindheit und Jugend geknüpften Bande immer bestehen.
Die dann später Jahrzehnte dauernde engere Bindung begann mit einer Begebenheit, die Wolframs Eigenschaften punktuell, aber schlaglichtartig beleuchtet. Ich war "frisch g'fangter" Musikkritiker der Salzburger Nachrichten und hatte eine Kritik über ein Konzert des Linzer Konzertvereins verbrochen. Wolfram rief mich an und ich dachte, oh je, der wird mich jetzt nicht freundlich behandeln, sondern seinem Ärger über meine kritischen Äußerungen freien Lauf lassen.
Doch hier zeigte sich das psychologische und menschliche Gespür von Wolfram Ziegler, das er so oft und so erfolgreich bei seinem Orchester und bei den vielen anderen Mitarbeitern eingesetzt hatte. Er sagte zu mir: "Lieber Gerhard, ich danke Dir für Deine offenen Worte und für die gerechte Kritik in der Zeitung." Und dann erzählte er mir sehr viel über seine Arbeit, mit welchen Schwierigkeiten es verbunden ist, ein Orchester aus Liebhabern zusammenzuhalten, alles zu organisieren und für alles verantwortlich zu sein. Innerlich musste ich mir zugeben, dass meine kritischen Worte wahrscheinlich im Wissen um all diese Dinge, weniger hart ausgefallen wären.
Später, als Kritiker der Oberösterreichischen Nachrichten und vor allem als Vertreter des Vereins "Freunde des Linzer Musiktheaters" hatte ich oft und intensiv mit Wolfram zu tun. Er war mir dankbar dafür, dass unser Verein zusätzliches Publikum in die Konzertvereinskonzerte brachte, ich dankte ihm, dass durch die Angebote seitens des Konzertvereins unser Musiktheater-Verein profitierte.
Dein Tod, lieber Wolfram, bedeutet für den Musiktheater-Verein, dem Du selbstverständlich als Mitglied angehörtest, einen großen Verlust. Du nimmst in der Chronik unseres Vereins für immer einen wichtigen Platz ein.
Im Vorjahr starb unser langjähriges Vorstandsmitglied Frau Dr. Ursula Rummel. Genau am Jahrestag veranstaltet die Stiftung "Instrumente für Talente" ein Gedenkkonzert. Wir würden uns freuen, wenn viele Vereinsmitglieder durch den Besuch dieses Konzertes gleichsam einen Dank für die langjährige, aufopfernde Mitarbeit im Musiktheater-Verein abstatten.
PROF. ALFRED STÖGMÜLLER
Der Verein Freunde des Linzer Musiktheaters hat einen großen, unersetzlichen Verlust erlitten. Betroffen ist aber nicht nur der Musiktheater-Verein mit seinen vielen Mitgliedern, die ihn geachtet, bewundert, geliebt haben, betroffen ist die Stadt, das Land, betroffen ist das Theater, die Kultur schlechthin.
Versuche ich, „unseren Stög" zu charakterisieren, fallen mir die Worte von Friedrich Heer ein, der einmal sagte: „Kunst kommt aus dem Feuer". Stögmüller war ein Brennender, er war das Feuer, er riss Andere mit. Er versengte sie auch manchmal. Er blieb nie bei halben Sachen, setzte sich für seine Ideen kompromisslos ein.
Er war unser Motor, unser Vorbild, unsere Galionsfigur.
Bei der Gründung des Vereins 1984 brachte er seine reiche Erfahrung ein. Im Jahr darauf ging er mit 60 Jahren als Intendant des Landestheaters in Pension. Bei der Geburtstagsfeier auf der Bühne des „Großen Hauses" des Landestheaters gab es Hunderte Gratulanten. Diese staunten über ein „Geburtstagsgeschenk", das aus der Tiefe der Bühnenversenkung empor gefahren wurde. Es war jenes Modell für ein neues Musiktheater, das Architekt Rupert Falkner entworfen hatte. Falkner erhielt den ersten Preis für das Neue Rathaus in Urfahr auch deshalb, weil er für das gegen-überliegende Areal eine gute Lösung mitgeliefert hatte. Das war eben dieses Musiktheater, das damals beklatscht und bejubelt wurde.
Nach dem Rücktritt unseres ersten Präsidenten Prof. Dr. Leopold Mayer 1989 übernahm Prof. Stögmüller bis 2001 die führende Position in unserem Verein. Er musste dazu vielleicht nicht direkt überredet werden, aber so ohne weiteres ließ er sich nicht zum Präsidenten küren. Zu groß waren schon damals seine Bedenken, dass ein Musiktheater verwirklicht werden könnte. Er nannte für seine Zweifel auch die Gründe.
Er sagte oft, dass der kulturelle Boden in unserer Stadt und in unserem Land ein besonders harter sei. „Niemand will das Musiktheater wirklich," monierte er und mit „niemand" meinte er alle, von der Politik angefangen bis hin zu Kunstschaffenden. Und wenn man die Entwicklung jetzt im Nachhinein betrachtet, hat er Recht gehabt. Wie sonst wäre es zu erklären, dass das Musiktheater im täglichen Hickhack versinkt, dass politisches Kleingeld damit gesammelt wird, dass eine Kompromisslösung gesucht wird, um der Schande zu entgehen, als Kulturhauptstadt ein Kulturprojekt zu Fall gebracht zu haben.
Trotz aller Bedenken wurde Prof. Stögmüller unser Präsident. Was nicht überall auf Freude stieß, wie ich mich noch gut erinnere. Vor allem jene, die in bürokratischem Gehorsam die langen Bänke für das Musiktheater zimmerten, ahnten nichts Gutes für ihr geruhsames Leben, wenn „der Stög" ihnen Beine machen würde. Mit Feuereifer ging er an die Sache heran. Stuttgarter Architekten bauten für uns die ersten Modelle - übrigens im Volksgarten -, die Eröffnung der Ausstellung der Modelle samt den dazugehörigen Plänen brachte dem Verein erstmals großes mediales Interesse. In seine Präsidentschaft fallen viele weitere Aktivitäten. So eine wissenschaftliche Studie über die Umwegrentabilität von der Universität Wien, die dem Landestheater bescheinigte, dass jeder aufgewendete Steuerschilling dreifach in die Kassen zurückkommt. Pläne hatte Prof. Stögmüller auch mit jenen 5 Millionen Schilling, die uns die Sparkasse Linz für den Fall zur Verfügung stellte, dass das Musiktheater gebaut wird. Prof. Stögmüller wollte dieses Geld benützen, um internationale Stararchitekten zu beauftragen, Modelle eines Musiktheaters zu entwerfen. Leider konnten wir den Auftrag nicht vergeben. Er scheiterte an ignoranten Widerständen.
Was Prof. Stögmüller an Arbeitskraft für unsere Idee investierte, kann schlaglichtartig im Vorfeld der Volksbefragung erläutert werden. Obwohl er vom schlechten Ausgang dieser Volksbefragung überzeugt war, leistete er bis an die Grenzen seiner Gesundheit Aufklärungsarbeit und hielt Vorträge über Vorträge, um das Musiktheater in das Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen. Kein Ort war ihm zu weit entfernt, keine Zuhörergruppe zu klein - Prof. Stögmüller fuhr mit dem Auto hin und diskutierte bis spät in die Nächte.
Apropos schlechter Ausgang: - seine Überzeugung des Misserfolges der Volksbefragung basierte auf einer grundrichtigen Überlegung. In einer unserer „Strategiesitzungen" mit Politikern und Beamten forderte er einmal mit einer Vehemenz und einer typischen Stögmüller-Suada, die fast zu einem Eklat führten, dass ÖVP und SPÖ gemeinsam in der Werbung „für ein Linzer Musiktheater" auftreten müssten. Es war bestimmt ein Fehler, dass die ÖVP damals meinte, sie könne die Volksbefragung auch ohne die anderen Parteien gewinnen. Das derzeitige Patt in der Musiktheater-Frage hat dieselbe Wurzel. Schwarz und Rot können nicht miteinander.
Lieber Prof. Stögmüller!
Wie oft haben Sie gesagt, Sie werden das Musiktheater nicht erleben. Wäre es möglich, dass durch Ihren für uns alle so überraschend frühen Tod die Politik zur Vernunft kommt? Dass wie einst Gleißner und Koref beim Brucknerhaus, jetzt deren Nachfolger sich ihrer Vorgänger würdig erweisen?
Gerhard Ritschel
Der Verein Freunde des Linzer Musiktheaters trauert um seinen Gründungspräsidenten und sein Ehrenmitglied
Prof. Dr. Leopold Mayer †
Leopold Mayer wurde am 25. Oktober 1918 in Wien geboren. Er promovierte in Musikwissenschaft an der Universität Wien und war erster Absolvent der Dirigentenklasse von Hans Swarowsky an der Wiener Musikakademie.
1947 bis 1949 war er Musikalischer Leiter am Stadttheater Steyr. 1949 ging er nach Linz, wo er in den kommenden vier Jahrzehnten das Musikleben maßgeblich beeinflusste.
Zunächst wirkte er am Landestheater als Chordirektor und Dirigent. 1961 bis 1964 war er Operettenchef und schuf sich (mit Petri, Brauner, Lehrer, Steinberg) einen legendären Ruf.
1965 bis 1968 war er Leiter der Mörbischer Seespiele (Die Blume von Hawaii, Der Zigeunerbaron, Venus in Seide, Gräfin Mariza). 1965 dirigierte er in München eine Serienaufführung von Maske in Blau und 1967/68 im Wiener Raimundtheater und im Berliner Theater des Westens Die Blume von Hawaii, beide Produktionen mit Marika Rökk.
Darüber hinaus gab er immer wieder Operettengalas mit internationalen Gesangssolisten (Barabas, Dallapozza, Irosch, Serafin, Elfi Mayerhofer) in Brüssel, im Theater an der Wien, im Salzburger Großen Festspielhaus und im Brucknerhaus.
1963 ging er zum ORF, wo er zunächst für die Sparte Operette verantwortlich war und produzierte eine Reihe von Operetten, die er selbst dirigierte.
Von 1968 bis zu seiner Pensionierung 1984 war er dann Leiter der Abteilung "Ernste Musik", gründete das ORF-Kammerorchester, mit dem er 125 Konzerte im In- und Ausland gab und rief die ORF-Konzerte im Ursulinenhof ins Leben, mit denen er den zeitgenössischen oberösterreichischen Komponisten ein Podium schuf.
Viele Sinfoniekonzerte dirigierte er im In- und Ausland, davon 65 allein im Linzer Brucknerhaus.
1965 bis 1984 war er am Bruckner Konservatorium, an dem er sich auch als Pädagoge bewährte, in drei Funktionen tätig: Als Leiter der Dirigentenklasse (Ralf Weikert, Uwe Mund, Heinz Preiss, Fritz Hinterdorfer, Walter Rescheneder, Arnold Blöchl, Kurt Dlouhy, Robert Habenschuss, Helmut Trawöger, Thomas Kerbl, Christoph Campestrini, Thomas Kral, Friedrich Haider und viele andere zählten zu seinen Schülern), als Dirigent des von ihm ins Leben gerufenen Schulorchesters und - zusammen mit dem Regisseur Stefan Zadejan - als Leiter der Opernschule.
Fast 30 Jahre (1861 bis 1990) war er Dirigent des Linzer Konzertvereins, bei dem - um nur zwei Namen zu nennen - Rudolf Buchbinder und Rainer Küchl sich erstmals als Solisten dem Publikum präsentierten.
1971 wurde er vom Bundespräsidenten mit dem Titel "Professor h. c." ausgezeichnet.
1984 bis 1989 war er Gründungspräsident des Vereins Freunde des Linzer Musiktheaters, als der er auch die vielbeachtete Konzertreihe "Benefizkonzerte für ein Linzer Musiktheater" ins Leben rief.
1990 ernannte die Generalversammlung Prof. Dr. Leopold Mayer zu seinem Ehrenmitglied.
Prof. Dr. Leopold Mayer verstarb am 8. Jänner 2003. Wir bewaren unserem Gründungspräsidenten und Ehrenmitglied ein ehrendes Andenken.
Prof. Dr. Gerhard Ritschel
Die jeweils letzte Seite unserer Vereinszeitung LINZER MUSIKTHEATER "gehört" ihr seit vielen Jahren: Gerlinde Tuppen. Hier schrieb sie über 50 Künstlerporträts von Sängerinnen und Sängern des Linzer Landestheaters, dem sie Zeit ihres Lebens aufs Engste verbunden war. Sie war, um es mit einem heutigen Begriff auszudrücken, ein "Urgestein" unseres Theaters, auf dessen Brettern sie zum Teil selbst stand, dem sie ihre ganze Kraft und ihre ganze Liebe widmete. In der letztvergangenen Ausgabe im September erschien noch ein Artikel von ihr. Während diese Zeitungsnummer in Druck war, starb sie am 13. September in einem Linzer Krankenhaus.
Gerlinde Tuppen wurde 1939 in Linz geboren, besuchte hier das Gymnasium und maturierte in Waidhofen/Ybbs. Sie schlug zwar beruflich die Bankkarriere ein, ihr wirkliches Interesse galt aber den schönen Künsten in den verschiedensten Facetten. Ihr literarisches Talent konnten wir als Leser von LINZER MUSIKTHEATER immer wieder bewundern, auch ihre dichterische Ader kam oft zum Vorschein. Bereits als junges Mädchen veröffentlichte sie einen Gedichtband, den sie als besonderen Freundschaftsbeweis - selten - verschenkte. In einer der Ausgaben von LINZER MUSIKTHEATER erschien etwa auch ein spontan entstandenes Gedicht, das allerdings gekürzt wiedergegeben werden musste. Gerlindes manchmal deftiger Humor machte dies notwendig. Ihr lachender Kommentar: "Das hab' ich mir gedacht, dass ihr das kürzen werdet, ihr Spießer!"
Auf musikalischem Gebiet war sie durch ihre besonders gut tragende und sicher intonierende Altstimme ein Gewinn für den Extra-Chor des Landestheaters. Viele Jahre gehörte sie dieser Chorvereinigung an und war eigentlich viel mehr als "nur" eine wertvolle Stütze. Sie begleitete zahlreiche Künstler auch menschlich und freundschaftlich, gab ihnen Gesellschaft und sorgte durch ihre Kommunikationsfreude für schöne Stunden und Erlebnisse im Theater-Kreis. Ihr Einsatz war grenzenlos bis hin zu einem Gipsfuß, den sie sich auf den steilen Gerüsten der Oper DER AUFSTAND von Helmut Eder holte.
Als der Musiktheater-Verein gegründet wurde war sie sofort mit von der Partie und half mit ihrem organisatorischen Talent etwa bei unserer ersten Gala im Brucknerhaus. Die Stunde der ganz großen Mitarbeit schlug, als wir uns entschlossen, Musiktheater-Reisen zu veranstalten. Niemand war geeigneter als Gerlinde Tuppen, um Planung, Organisation und Reiseleitung zu übernehmen. Und sie tat es mit ganzer Hingabe.
Die erste Reise ging 1990 in ihre Lieblingsstadt, nach Prag. Der Eiserne Vorhang hatte sich gerade gehoben, wir erlebten wunderbare Tage, damals noch ganz unter dem Eindruck der billigen Theaterkarten und sonstigen Einkäufe. Die Ausschreibung der Reise zeigte sogleich alle Schwierigkeiten auf, die zu bewältigen sind. Eine dreifache Überbuchung ist vielleicht für ein professionelles Büro eine Freude. Für uns und Gerlinde Tuppen bedeutete dies aber, viel Fingerspitzengefühl zu beweisen, was vielleicht nicht immer gelang, aber schließlich jedes Mal in Wohlgefallen mündete.
An die zwei Dutzend Reisen führten uns nach Berlin, Zürich, Paris, Budapest, Brünn, Dresden, München, Straßburg, Stuttgart und in viele andere Opernhäuser. Unvergessen werden von allen Reisen die historischen Überblicke über die jeweiligen Länder und Städte bleiben, die Gerlinde Tuppen mit Akribie zusammenstellte und mit ihrer sonoren Stimme unterhaltsam vortrug.
Nun müssen wir in Hinkunft auf ihre Künstlerporträts verzichten, auf die Anekdoten, die Gerlinde so köstlich erzählte, auf die Reiseplanungen und vor allem auf die freundschaftlichen Kontakte. Wir behalten Dich in Erinnerung, liebe Gerlinde!
Gerhard Ritschel
Schirmherr Dennis Russell Davies
Der Musiktheater-Verein bat Dennis Russell Davies in der schweren Zeit nach zwei Niederlagen (Volksbefragung am 26. November 2000 und Gemeinderats-Ablehnung am 20. September 2001) um Hilfe. Der musikalische Chef des Landestheaters und des Bruckner Orchesters sagte die erbetene Hilfe zu und stellte sich als "Schirmherr" zur Verfügung. Wir dankten ihm in einem persönlichen Gespräch sehr, sehr herzlich und erlaubten uns, einige Fragen an ihn zu richten.
Dennis Russell Davies im Interview mit Gerhard Ritschel
Sehr geehrter Maestro, Sie waren nach der Volksbefragung der erste, der auf die ungeheuer große Zahl von 197.040 Befürwortern hingewiesen hat. Wie beurteilen Sie die oberösterreichische Politik, die diese große Anzahl von Befürwortern nicht beachtet?
Grundsätzlich darf man die Politik nicht verurteilen. Die Volksbefragung war für die Kultur ein großartiges Ergebnis, für die Demokratie war dies aber zu wenig. Eine Demokratie hat Schwachpunkte, und diese wurden von der FPÖ ausgenützt, um Parteipolitik zu machen. Es ist eben leichter zu blockieren als etwas durchzusetzen.
Allem Anschein nach wird von den Parteien die Landtagswahl (voraussichtlich im Oktober 2003) abgewartet, obwohl verschiedentlich Aktionen in Richtung Musiktheater gesetzt werden. Wie beurteilen Sie das Positionspapier der SPÖ, das ein Event-Haus im Hafengebiet vorsieht? Und welche Chancen geben Sie dem von den Parteien einberufenen Experten-Team?
Das angesprochene Event-Haus ist für mich zu wenig konkret. Konkret ist für mich, was ich mir unter einem Musiktheater vorstelle. Nämlich ein Haus, das ohne Elektronik, ohne Verstärkung und ohne Klangveränderung auskommt. Ich möchte beste akustische Gegebenheiten für einen Naturklang und die besten Möglichkeiten für die Bühnengestaltung. Was die Experten betrifft, ist die Frage, ob ein eventuelles Ergebnis durchsetzbar ist. Das grundsätzliche Problem ist für mich, wo das Musiktheater stehen soll.
Sie sind nicht nur Musikchef des Landestheaters, sondern auch Chef des Bruckner Orchesters. Das Bruckner Orchester absolviert rund 80 Prozent seiner Auftritte im unmöglichen Graben des Landestheaters und nur 20 Prozent in den "lichten Höhen" des Brucknerhauses und anderer Konzertsäle der Welt. Wie viel Prozent seines Könnens kann das Bruckner Orchester im Orchestergraben "ausspielen"?
In Bezug auf die Qualität muss man im Orchestergraben Abstriche machen. Gewisse Werke sind hier nicht möglich. Ich habe selbst Wagner in Bayreuth dirigiert, in Linz muss ich darauf verzichten. Z. B. "Tannhäuser": Das Bruckner Orchester könnte ihn auf höchstem Niveau spielen. Wir müssen das Repertoire in andere Richtungen erweitern.
Ein wesentlicher Schritt in Richtung Verwirklichung des Musiktheaters könnte darin bestehen, dass sich das Landestheater selbst in die Meinungsbildung einschaltet. Was werden Sie vorschlagen, was das Theater machen soll, damit eine breite Öffentlichkeit für den Theaterneubau gewonnen und Linz als Theaterstandort attraktiv wird?
Wir befinden uns hier in einer Zwickmühle. Die beste Werbung wäre die beste Qualität, die aber nicht das Publikum erreicht. Wir müssen weiterarbeiten und mit den schlechten räumlichen Gegebenheiten zurechtkommen.
Der Musiktheater-Verein erhofft sich von Ihrer Schirmherrschaft eine große Hilfe bei der Verwirklichung seines Zieles. Was erwarten Sie sich vom Musiktheater-Verein, wie er diese Hilfe nützt?
Meiner Meinung nach wird der Verein weiterhin viel Knochenarbeit leisten müssen. Zuerst sollte er die erlittenen Frustrationen beiseite legen und neue Ideen entwickeln. In der Zusammenarbeit mit den Politikern muss der Verein viel Fingerspitzengefühl aufbringen, besonders für jene Politiker, die sich für Kultur einsetzen und die ich dafür sehr bewundere. Was bringt ihnen denn schon die Kultur? Der Verein soll diese Politiker unterstützen und vor 2003 nicht in die Ecke drängen, sie nicht zwingen.
Als Sie den Vertrag für Linz abschlossen stand der Bau des neuen Musiktheaters vor seiner Realisierung. Nun steht er in den Sternen. Wie schauen Ihre Pläne in Bezug auf Linz aus, wie lange werden Sie bleiben, bzw. hängen Ihre Pläne von einer doch noch erhofften Realisierung des Musiktheaters ab?
Ich habe für Linz einen Vertrag über 5 Jahre. Bis dahin wird klar sein, ob und wann das Musiktheater kommt. Ich wünsche mir für dieses Land und für die 197.040 Befürworter des Musiktheaters ein schönes neues Haus.
Im März feiern zwei langjährige Vereinsmitglieder runde Geburtstage. Prof. Hans Schwendtner wird 90 Jahre alt (26. März), Prof. Balduin Sulzer (15. März) 70 Jahre. Aber nicht nur der Geburtsmonat verbindet die beiden Musiker, es ist auch Franz Welser-Möst, der für beide eine Bedeutung hat.
Prof. Hans Schwendtner
Untrennbar mit dem Aufstieg des Kurorchesters Bad Hall ist der Name Prof. Hans
Schwendtner verbunden. Als dessen Kapellmeister ist Schwendtner ein Nachfahre
von Gustav Mahler, der in dem oberösterreichischen Kurort 1880 seine erste
Anstellung fand. Auch der Schöpfer der Neujahrskonzerte, der Wiener
Philharmoniker Willy Boskovsky verdiente seine ersten Sporen in Bad Hall. Nach
dem Zweiten Weltkrieg gelang es vorerst
nicht, durch längerfristige Engagements das Kurorchester über ein bescheidenes
Niveau zu heben. Doch mit der Verpflichtung von Hans Schwendtner im Jahre 1967 -
kein geringerer als der legendäre Fritz Zwerenz hatte ihn empfohlen - kam der
Aufschwung.
Die souveräne Führung des Taktstockes, aber auch seine gewinnende Persönlichkeit waren Grundsteine für Prof. Schwendtners Beliebtheit.
Schwendtner brachte seine als Dirigent des Linzer Rundfunkorchesters gesammelten Erfahrungen ein und dazu jene große Portion an Idealismus, Feuereifer und persönlichen Einsatz, die bei einer solchen Aufgabe unerlässlich ist. 1981 schrieb der Bad Haller Kurier: "Durch gezielte Auswahl von Musikern, durch Gestaltung eines vielseitigen, ausgewogenen Programms und durch souveräne Führung des Taktstockes brachte Hans Schwendtner Bad Halls Kurkapelle auf ein künstlerisches Niveau, das die an Kurorchester gewöhnlich gestellten Anforderungen wesentlich übertrifft." Einer der Schützlinge von Hans Schwendtner war Franz Welser-Möst, dem es ja zugute kommt, dass er das Orchester- und Dirigierhandwerk von der Pike auf gelernt hat. Heute noch verbindet den Jubilar und den inzwischen zur Weltklasse aufgerückten "Schüler" eine herzliche Freundschaft. Auch wir wünschen unserem Vereinsmitglied der ersten Stunde noch viele erfüllte Jahre und hoffen, dass er weiterhin an unserem Vereinsleben durch Besuche der Konzerte oder, wie letzthin unserer Generalversammlung, teilnehmen wird. (Foto: Schwarzenegger, Greiner)
Prof. Balduin Sulzer
In vielen Opernhäusern und Konzertsälen der Welt findet man den Namen Balduin Sulzer. Das hängt damit zusammen, dass Sulzer als Mitbegründer und Lehrer des Linzer Musikgymnasiums Dutzende Schüler hatte, die nun als Konzertmusiker tätig sind und aus Begeisterung für ihren "alten" Lehrer dessen Werke in ihre Programm nehmen.
Auch findet sich der Name Balduin Sulzers in allen Biographien von Franz Welser-Möst als dessen wichtigster Lehrer und Mentor. Die Verbreitung des Namens Balduin Sulzer ist also riesig und wird noch zusätzlich von einer Tatsache unterstützt: Der Komponist hat weit über 200 Werke geschrieben und diese wiederum für alle nur erdenklichen Besetzungen. Und wer einmal ein Sulzer-Werk gehört hat, wird neugierig auf weitere Beispiele seiner Musik, die unmittelbar anspricht, weil sie aus der Praxis schöpft. Und der Humor kommt ebenfalls nicht zu kurz, wenngleich der ernste Hintergrund mit tiefen Gedanken die Basis bildet. Auch für unseren Ver-ein, dessen Gründungs- und Vorstandsmitglied Balduin Sulzer ist, entstanden mehrere Werke, die im Rahmen der Benefizkonzerte "für ein Linzer Musiktheater" uraufgeführt wurden. Wir wünschen unserem Siebziger - zugegebenermaßen nicht ganz uneigennützig -, dass sein Einsatz für das Musiktheater Früchte trägt und der nächste "Runde" endlich im neuen Haus gefeiert werden kann.
Am wohlsten fühlt sich Balduin Sulzer im Kreis
seiner Schüler. Hier feiert er nach einem Musiktheater-Benefizkonzert im
Ursulinenhof.
Augustinus Franz Kropfreiter: Ein Leben für die Musik
LH Pühringer überreicht dem Florianer Komponisten und Stiftsorganisten Prof. Augustinus Franz Kropfreiter die hohe Auszeichnung, Probst Wilhelm Neuwirth ist erster Gratulant. "Eine Auszeichnung bedeutet auf keinen Fall, dass man besser geworden ist, sondern dass man ganz gut ist", so Augustinus Franz Kropfreiter, der von Landeshauptmann Pühringer mit dem "Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse" geehrt wurde.
"Österreich ehrt damit einen großen Künstler, der internationale Musikgeschichte geschrieben hat", betonte Pühringer in seiner Laudatio. "Kropfreiter ist nicht nur ein führender Interpret Bruckners, er ist auch ein Komponist von internationaler Bedeutung." 1953 trat er in das Chorherrenstift St. Florian ein und studierte dort Musiktheorie bei Johann Kriechbaum. Es folgten Studien am Linzer Bruckner Konservatorium und von 1956 bis 1960 an der Musikhochschule Wien, wo er die Fächer Orgel und Komposition belegte. 1960 erfolgte die Ernennung zum Stiftsorganisten. Im selben Jahr begann er seine Unterrichtstätigkeit bei den St. Florianer Sängerknaben. Seit 1966 leitet er den Stiftschor.
Wir gratulieren unserem langjährigen Vereinsmitglied Prof. A. F. Kropfreiter auf das allerherzlichste!
Bühnenkunstpreis 2001: Thomas Kerbl
Seit 1998 vergibt das Land Oberösterreich eine analog zu den bestehenden Landeskulturpreisen mit S 100.000, (€ 7.267,28) dotierte Auszeichnung für besondere Verdienste im Bereich Bühnenkunst. Der Preisträger für das Bühnenjahr 2001 ist Prof. Thomas Kerbl, der am Bruckner Konservatorium lehrt. Die Jury würdigte in ihrer Begründung, dass Kerbl nie den Weg des geringsten Widerstands gegangen ist. Als künstlerischer Leiter verlieh er dem Opernsommer auf Schloss Wildberg mit einer beeindruckenden Bandbreite von barocken Opern bis zu Viktor Ullmanns bewegendem "Der Kaiser von Atlantis" ein anspruchsvolles Profil abseits sonstiger Sommertheateraktivitäten. In Bad Hall hat
Kerbl als musikalischer Motor ein hohes Niveau garantiert. Dies alles mit vorwiegend oberösterreichischen jungen Sängern und Instrumentalisten - ein Folge seiner pädagogischen Kompetenz, wobei Kerbls Verdienste auch in der Einrichtung der Werke nach personellen und lokalen Gegebenheiten liegen. Den Umfang seines Wirkens erkennt man vielleicht noch besser bei einer Vorschau, zunächst einmal in das Jahr 2002: Kerbl leitet das Festival "Passion - Ostern" in Steyr ("Der Messias"), die Opernfestwochen in Bad Hall ("Figaros Hochzeit"), die Musical-Festwochen Bad Leonfelden ("My Fair Lady"), die Schubertiaden im Rahmen der LIVA-Arkadenhofkonzerte, den Opernsommer Schloss Wildberg ("Pimpinone" Teil 2), das Festival "Wien Barock" (Gluck: "Die Pilger von Mekka"), die Musical-Festspiele in Bad Hall (das Stück wird noch genannt) sowie die "Winterreise", ein Zyklus für die LIVA. Wir gratulieren unserem Vereinsmitglied Thomas Kerbl, der sein hohes Künstlertum bereits mehrmals selbstlos "für ein Linzer Musiktheater" eingesetzt hat.
Gen.Dir. Dr. Herbert Ikrath feierte am 2. Oktober 2001 seinen 80.(!) Geburtstag und wünschte sich von seinen Gästen keine persönlichen Geschenke, sondern eine Spende für unsere Bürgerinitiative. Dabei kamen 21.900 Schilling zusammen. Wir dankten unserem Vereinsmitglied und seiner lieben Frau bei einer improvisierten kleinen Feier im Rahmen unserer Musiktheater-Reise und wünschten dem Jubilar alles Gute und weiterhin Gesundheit. Ad multos annos!