Im Zuge der Begrüßung zum SF am 3.11.2024 gratulierte Präsident Peter Rieder der Sparte Musical zur Verleihung des Deutschen Musical Theater Preises für die Produktion des Stückes „Die Königinnen“.
SF- Moderator und Dramaturg Arne Beeker schloss sich dem an und leitete über zur deutschsprachigen Erstaufführung des Comedy-Musicals „Something Rotten! Hamlet oder Omelett, das ist die Frage“, welches fast nahtlos an „Die Königinnen“ anschließt. Das Musical von Karey und Wayne Kirkpatrick sowie John O´Farrel (Buch) spielt 1595 während der elisabethanischen Herrschaft, einer kulturell bewegten Zeit, geprägt von dem allseits anerkannten erfolgreichen William Shakespeare, der sich allerdings auch gegen manche Neider durchsetzen musste. Auch das Künstlerbrüderpaar Nick und Nigel Bottom hatte mit der Übermacht des erfolgreichen Superstars zu kämpfen, was beide (Gernot Romic und Lukas Sandmann, unterstützt von Luuk Hartog, Magnus Jahr, Leon de Graaf und Aeneas Hollweg) mit dem Lied „Gott, ich hass´ Shakespeare“ überzeugend zum Ausdruck brachten.
William Shakespeare als Sohn einer wohlhabenden englischen Familie 1564 in Stratford geboren erreichte nach zwischenzeitiger Übersiedlung nach London internationalen Ruf. 1599 wurde er in den britischen Landadel aufgenommen und kehrte schließlich als wohlhabender Bürger nach Stratford zurück. Dass auch er es auf dem Höhepunkt seiner Karriere nicht immer leicht hatte, zeigte Christian Fröhlich als Shakespeare mit dem Lied „Der Barde sein ist hart“. Nachdem wir von Shakespeares schwerer Arbeit überzeugt wurden, schilderte Arne Beeker die aus Verzweiflung entstandenen Versuche der Brüder Bottom, Shakespeare zu übertrumpfen, die sich diesbezüglich an die Wahrsagerin Nancy Nostradamus, einer Nichte des berühmten Nostradamus wandten. Danach machte sich Nick daran, das erste Musical der Welt zu schaffen. Da das ursprünglich ins Auge gefasste Thema „Die Schwarze Pest“ nicht ankam, antwortete die erneut aufgesuchte Wahrsagerin mit „Omelett“, tatsächlich gemeint war wohl „Hamlet“. Und so waren wir beim vollständigen Titel des Musicals angelangt.
Auf den Bühnen der damaligen Zeit dominierten eindeutig die Männer. Auch die ohnedies spärlich vorhandenen Frauenrollen wurden oft von Männern gespielt. Dass dies nicht so weitergehen könne, war auch Beas Meinung (Sanne Mieloo), die dies mit dem Lied „Der Gefolgsmann“ ändern wollte.
Anschließend bat Beeker Co-Übersetzer Niklas Wagner zum Gespräch auf die Bühne, der die Schwierigkeiten bei der Übersetzung von Gesangstexten erläuterte, wie etwa Suche nach Reim, Struktur und Betonung, Zeitgemäßheit der Begriffe und Singbarkeit, um Stolpersteine für Sänger zu vermeiden. Im folgenden Lied gestanden Valerie Luksch und Lukas Sandmann „Ich lieb´ die Worte“.
Der musikalische Leiter Tom Bitterlich und Regisseur Matthias Davids gaben Einblick in das unglaubliche Feuerwerk an Shakespeare Zitaten und kurzen Anspielungen anderer musikalischer Werke, was die beiden zu einem regelrechten Quiz mit dem Publikum veranlasste. Das ebenfalls anwesende Team für Ausstattung und Bühnenbild präsentierte ein mitgebrachtes Modell, als dessen Vorbild das Globe Theatre London diente, mit einem weit gefächerten Orchester auf der Bühne. Auch Kostüme konnten bewundert werden.
Den musikalischen Abschluss bildete das vom gesamten Ensemble dargebrachte Lied „Wir seh´n das Licht“. Dass Vorbehalte und Vorurteile in Zukunft fallen sollen, wünschen wir uns alle. Wir bedankten uns mit entsprechendem Applaus bei den Mitwirkenden Christian Fröhlich, Sanne Mieloo, Gernot Romic, Lukas Sandmann, Valerie Luksch, Luuk Hartog, Magnus Jahr, Leon de Graaf, Aeneas Hollweg, Karsten Kenzel, Lynsey Thurgar, Astrid Nowak und Claudia Artner, am Klavier begleitet von Tom Bitterlich.
Irene Jodl
Fotograf: Fleckenstein
Fotos 107. SF
SonntagsFoyer
106. SonntagsFoyer – Paganini – Verführung durch Musik
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