Wie reich Leere sein kann offenbarten Mischa Hall, Fleur Wijsmann und Lorenzo Ruta von TANZ LINZ zu Beginn des 104. SonntagsFoyers am 2.6.2024 mit „Mukayu – alles ist nichts“, ein von der Zen Philosophie inspiriertes Stück in der Choreografie von Hinako Taira in Kooperation mit der Kunstuniversität Linz. „Mukayu“ ist Teil des dreiteiligen Tanzabends „What is remainig“, der am 15.6.2024 im Deep Space des Ars Electronica Centers stattfinden wird. Am Beginn von Mukayu dominieren Naturgeräusche, die Tänzer bewegen sich fließend, verbinden sich, lösen sich. Es steigert sich zum Lärm einer hektischen Zeit, dazu wird auch der Ausdruck der Tänzer kraftvoller, bleibt aber immer voller Harmonie. Das zu einem großen Teil tanzaffine Publikum spendete reichlich Beifall.

Roma Janus, künstlerische Leiterin der Sparte Tanz, hatte zur Diskussion über Ballettströmungen Univ. Prof. Dr. Andrea Amort geladen, gebürtige Linzerin und international anerkannte Tanzexpertin und Tanzkritikerin. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tanzmoderne zu dokumentieren, eine schwierige Aufgabe angesichts des geringen vorhandenen Materials. Ihr neuestes Werk hat sie der Linzer Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Erika Gangl gewidmet.

Die vergleichsweise kleine Kompanie von TANZ LINZ lässt nur eine zeitgenössische Ausrichtung zu, besticht aber durch Diversität und große Flexibilität. Roma Janus gewährte einige persönliche Einblicke. Ihre Position, an die sie unerwartet berufen wurde, empfindet sie als spannende Aufgabe, der sie mit Neugier und Begeisterung begegnet. Bei der Auswahl der externen Choreografen steckt sie ihre Ziele bewusst hoch, verfolgt sie beharrlich, so wie bei Sidi Larbi Cherkaoui, und hofft, dass es letztendlich dem Publikum gefällt. Wir wünschen es ihr!

Ulrike Skopec-Basta
Fotograf: Fleckenstein

Fotos 104. SF