Trotz zahlreicher coronabedingter Absagen in den Tagen vor dem Konzert am 18. März 2022 hieß Präsident Peter Rieder das Konzertpublikum im Ursulinensaal wie immer herzlich willkommen. In seinen einleitenden Worten nahm er Bezug auf die Verbundenheit dieses Konzertes mit der Vereinsgeschichte:
Drei Tage zuvor hätte unser Gründungs- und Ehrenmitglied Prof. Balduin Sulzer seinen 90. Geburtstag gefeiert. Ihm zu Ehren steht ein Werk auf dem Programm. Nach „Freunde“-Veranstaltungen im Februar 1996 und November 2013 stehen Peter Aigner und Prof. Markus Schirmer wieder gemeinsam im Ursulinensaal auf der Bühne. Die Freude über das nunmehrige Wiedersehen ist groß.
Anlässlich eines Festkonzertes zum 25. Todestag des OÖ. Komponisten Johann Nepomuk David wurde im Jahr 2002 das OÖ. David Trio von den Musikern Sabine Reiter (Violine), Peter Aigner (Viola) und Andreas Pözlberger (Violoncello) gegründet. Dem Namensgeber verpflichtet, steht die Pflege der Streichtrios von J.N. David an vorderster Stelle des Repertoires des Ensembles.
Am Beginn des Konzertabends stand das Streichtrio in G-Dur von J.N. David. Den Zuhörern bot sich ein mitreißendes Klangbild, die Violine melancholisch singend und einheitlich verwoben im Zusammenspiel mit Viola und Violoncello. Der 3. Satz (Allegretto leggiero) stellte an den Cellisten durch rasche Wechsel zwischen Pizzicato und gestrichenen Abschnitten hohe Ansprüche. Meisterlich gespielt von Andreas Pözlberger.
Zum Gedenken an das leider 2019 verstorbene „Geburtstagskind“ Prof. Balduin Sulzer folgten 3 Ariosi für Streichtrio op. 107A/134. Im Andante wechselte die Stimmführung zwischen den Streichinstrumenten. Im Gegenstück dazu setzte sich im Allegro moderato eine akzentuiert klagende Begleitstimme des Violoncellos durch. Im Allegro brillierte die Violine zusammen mit der sanften Begleitung der tiefen Streicherstimmen.
Im Streichtrio Werk 33/1 von J.N. David brachte das OÖ. David-Trio seine besondere musikalische Verbundenheit mit dem Komponisten zum Ausdruck. Aus dem fein abgestimmten Zusammenspiel der Streicher entstand ein einziger melodiöser Klangkörper. Diese Ausdruckskraft setzt eine intensive Auseinandersetzung mit dem Schaffen des Komponisten voraus. Begeisterter Applaus begleitete die Künstler in die Pause.
Im 2. Teil des Konzertabends ergänzte Prof. Markus Schirmer das OÖ. David-Trio für das Klavierquartett Nr. 2, Es-Dur, op.87 von Antonin Dvořák. Was sich bereits im ersten Konzertteil bot, wurde auf höchstem Niveau weitergeführt. Im stimmgewaltigen Allegro con fuoco zeigte sich die Violine melodiös führend. Das Lento stellte die einfühlsame und innige Cellostimme in den Vordergrund, jeweils mit einer gut verwobenen Violastimme und der zart fließenden Klavierbegleitung.
Im 3. Satz dominierte die dynamische Klavierstimme in einer höchst präzisen Einheit mit den Streichern. Im Finale kam nochmals die Kunst des innigen Zusammenspiels dieser großartigen Musiker zum Ausdruck.
Mit zwei Zugaben dankten die Künstler für den lange anhaltenden Applaus des Publikums. Ein unvergesslicher Kammermusikabend auf höchstem Niveau!
Hermine Zaunmair
Fotografin: Ulrike Skopec-Basta
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