Emotionen mit Körpersprache schildern, durch Mienenspiel Gefühle ausdrücken, das ist mehr als nur Ballett, das ist Tanztheater pur! Und das wurde ballettinteressierten Vereinsmitgliedern am 13.1.2016 bei der Auffrischungsprobe von „Schwanensee, dort wo wir nicht sind“ geboten, zu der Ballettdirektorin Mei Hong Lin eingeladen hatte.
Dramaturgin Ira Goldbecher brachte in der Einführung Tschaikowskys Leben und sein tragisches Schicksal näher, die den Inhalt dieser Produktion bilden. Anschließend wurden im Probensaal Ausschnitte aus dem Werk gezeigt. Bei der temperamentvoll dargestellten Festszene konnten die Besucher keine Fehler entdecken, Ballettdirektorin Mei Hong Lin hingegen schon, wie sie schmunzelnd verriet. Der Tanz der Schwäne entführte in die Originalfassung des Werks, die Schlussszene mit dem Tod Tschaikowskys berührte durch den starken Gefühlsausdruck. Die Mimik des Tschaikowsky-Darstellers studieren, den Wirbelwind der im Kreis stürmenden Tänzerinnen und Tänzer spüren oder die Balance einer Tänzerin auf dem Rand der Badewanne aus der Nähe bestaunen, das macht den besonderen Reiz des Probenbesuchs aus.
Der titelgebende Ausspruch von Tschaikowsky „Es ist immer dort schöner, wo wir gerade nicht sind.“ verlor für Tanzbegeisterte bei dieser Probe seine Bedeutung, denn es war schön, dort wo wir waren!
Ulrike Skopec-Basta
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