Anlässlich der Neuproduktion der Oper „Pélleas et Mélisande“ im Linzer Musiktheater gestaltete Rudolf Wallner am 17.4.2016 gemeinsam mit Daniel Linton-France ein SF, das sich ganz dem Leben und Schaffen des Komponisten Achille-Claude Debussy widmete.
Dieser kam am 22.8.1862 in Saint Germain-En Laye zur Welt. Seine Eltern besaßen ein Geschäft, das sie aber wegen der geringen Einnahmen bald auf gaben und mit ihrem Sohn nach Paris zogen. Von seiner Familie bekam Debussy kein musikalisches Fundament und genoss auch nur geringe Schulbildung. Achille-Claude war ein sehr schweigsames und düsteres, kontaktarmes Wesen, das einen ausgeprägten Widerwillen gegen alles Institutionelle entwickelte und deshalb auch bei seinen Lehrern nicht immer beliebt war. Neben seinen beiden Ehen hatte er mehrere Freundinnen, von denen zwei sogar einen allerdings fehlgeschlagenen Selbstmordversuch unternahmen.
In musikalischer Hinsicht war Debussy ein Avantgardist. Seine Werke sind gekennzeichnet durch zeitweise Verwendung der dorischen Tonart, nichtfunktionale Harmonie, Betonung der Sinneswahrnehmungen und Gefühle und Vermittlung einer schwebenden Atmosphäre, weshalb er dem Impressionismus zugerechnet wird. Mitunter finden sich auch Einflüsse fernöstlicher Musik und andalusischer Folklore.
Nach einem längeren Krebsleiden starb Debussy am 25.3.1918 in Paris, wo er auch begraben ist. Debussy schrieb nur eine einzige Oper, dafür aber zahlreiche Orchesterwerke, Klavierkompositionen, Kammermusik und Lieder. Neben einigen aufschlussreichen Filmzuspielungen, die Einblick in das soziale Umfeld des Komponisten gaben, hörten wir mehrere Musikstücke von ihm, gekonnt dargebracht von den beliebten Ensemblemitgliedern Martha Hirschmann und Jacques le Roux, am Klavier Daniel Linton-France, der die einzelnen Lieder auch näher erläuterte.
Anwesend bei diesem SF war auch der scheidende Musiktheaterdramaturg Wolfgang Haendeler, der im Mai dieses Jahres die Funktion des Theaterdirektors in Hameln antritt. Musiktheaterfreunde-Präsident Peter Rieder bedankte sich bei ihm für die gute Zusammenarbeit und wünschte ihm weiterhin viel Erfolg, natürlich verbunden mit der Hoffnung auf weitere Wiedersehen bei uns in Linz.
Irene Jodl
Fotograf: Skopec-Basta
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