Spielplanbezogen befasste sich das 31. SF am 18.9.2016 mit dem Musical „In 80 Tagen um die Welt oder wie viele Opern passen in ein Musical?“, welches als erste Uraufführung der Musicalsparte des Linzer Landestheaters am 1.Oktober im Musiktheater Premiere feiert.
Entsprechend dem Untertitel des SF „In 830 Tagen zu einem Musical“ schilderte Dramaturg Arne Beeker die Entstehungsgeschichte der Aufführung, beginnend mit 23.6.2014, als Matthias Davids in Oslo mit Gisle Kverndokk (Musik) und Øystein Wiik (Libretto nach einem Roman von Jules Verne) zusammentraf, um die Linzer Produktion zu erörtern.
Sodann erläuterten Arne Beeker, Matthias Davids (Inszenierung), Stefan Diederich (musikalische Leitung) und Hans Kudlich (Bühnenbild) Inhalt und Gestaltung des Musicals. Im Londoner Reform Club wettet der britische Gentleman Phileas Fogg mit seinem Gegenspieler Stuart, dass es ihm gelingen werde, in 80 Tagen um die Welt zu reisen, und macht sich auch gleich mit seinem Diener Passepartout auf den Weg. Anders als im Roman von Jules Verne lassen Gisle Kverndokk und Øystein Wiik ihre Helden nicht nur um den Globus, sondern auch in die Welt der Oper reisen. Um den Zeitplan Foggs zu vereiteln, heuert Stuart die Detektivin Fionula an, die für die unwahrscheinlichsten Turbulenzen sorgt. In Paris trifft Fogg auf ein Fest der „Lustigen Witwe“ Glawari, in Rom stürzt sich gerade Tosca von der Engelsburg und fällt dabei Fogg in die Arme… Zum Schluss hilft ihm der Fliegende Holländer, sodass er trotz allem triumphieren kann.
Um Foggs Reisestationen anschaulich darstellen zu können, wurde vom Linzer Landestheater zusätzlich zur vorhandenen Drehbühne eine zweite Ebene mit einer Schräge von 25 Grad vom Fundus des Wiener Burgtheaters angeschafft, was nicht nur für die Sänger, sondern vor allem für die Tänzer eine enorme Herausforderung bedeutet. Hinter den beiden Drehbühnen laufen zusätzlich zwei Projektionsflächen, auf denen die verschiedenen Städte abgebildet werden können. In einem mitgebrachten Modell konnten sich alle Besucher des SF einen ersten Eindruck davon verschaffen.
Mit viel Witz und Charme wurde das SonntagsFoyer mit musikalischen Kostproben von Alen Hodzovic (Fogg), Rob Pelzer (Passepartout) und Daniela Dett (Fionula Fix), am Klavier begleitet von Borys Sitarski, untermalt. Das Publikum dankte für die gelungene Einführung wie immer mit stürmischem Applaus.
Irene Jodl
Fotograf: Beer, Fleckenstein
SonntagsFoyer
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