Es ist bereits zur Tradition geworden, dass sich alljährlich das Oö. Jugendsinfonieorchester im Brucknerhaus Linz dem erwartungsvollen Publikum präsentiert, dieses Mal zum 40-jährigen Bestehen des Orchesters am 22.10.2017, wie Präsident Reg.Rat Peter Rieder in seiner Begrüßung mitteilte. Gleichzeitig brachte er den Dank für die gute Zusammenarbeit zwischen dem Verein Freunde des Linzer Musiktheaters und den Verantwortlichen des JSO, sowie an die Musiker zum Ausdruck.
Ein anspruchsvolles Programm unter dem Dirigat von Ola Rudner erwartete an diesem Abend die Konzertbesucher.
Die bekannte Ouvertüre zu „Die Zauberharfe“ von Franz Schubert war ein sehr stimmungsvoller Beginn. Ola Rudner führte das Orchester in ausgezeichneter Weise. Von zart, beschwingt bis mächtig, bot sich gleich zu Konzertbeginn ein wunderbares Klangbild.
Diese Ouvertüre war eine passende Überleitung zum nächsten Programmpunkt, der symphonischen Dichtung „Orpheus“ von Franz Liszt, in welcher zwei Soloharfenistinnen sehr präsent und gut eingebettet in den Orchesterklang die Zuhörer in ihre besondere Klangwelt zu entführen verstanden. Das zarte Gefüge zwischen Solisten, Streichern und Bläsern löste beim Publikum große Bewunderung aus.
Die Sopranistin Ilia Staple, Mitglied des neugegründeten Oö. Opernstudios am Musiktheater Linz, war Solistin in vier Orchesterliedern von Richard Strauss. Hervorgehoben sei hier die Zartheit und Einfühlsamkeit, mit der Ilia Staple die Lieder vorzutragen verstand. Im letzten Lied „Morgen“, brachten abwechselnde Harfen- und Violinsoli gleichermaßen diese Zartheit zum Ausdruck, malerisch getragen von den Streichern. Das Publikum bedankte sich bei den Solisten und dem Orchester mit einem begeisterten Applaus.
Mit „Danse Macabre“ (dt. Totentanz) von Camille Saint-Saëns wurde der zweite Teil des Konzertes eröffnet. Der Konzertmeister Bernhard Rauch interpretierte meisterhaft die verführerischen Melodien des „makabren Tanzgeigers“.
Aus Balduin Sulzers Oper „In seinem Garten liebt Don Perlimplin Belisa“ wurden einzelne Szenen dargeboten. Eingeleitet von einem herausfordernden Zusammenspiel von Bläsern und Schlagwerkern erzählte Ilia Staple als „Belisa“ aus ihrer tragischen Geschichte. Sie beeindruckte hierbei durch Bestimmtheit und Ausdrucksstärke. Tiefe und hohe Streichregister bearbeiteten abwechselnd das musikalische Thema in mehreren Variationen. Die Darbietung dieses sowohl für Musiker und Dirigenten als auch für die Zuhörer herausfordernden Werkes wurde mit reichem Applaus bedankt. Ebensolcher galt dem anwesenden Komponisten Prof. Balduin Sulzer.
Zum Abschluss kam mit „Les Preludes“ von Franz Liszt nochmals die malerische Ausdrucksstärke des JSO zur vollen Entfaltung. Ein triumphaler Abschluss dieses Konzertabends.
Begeisterte Bravorufe und langanhaltender Applaus vom Publikum für diese musikalische Leistung an Ola Rudner, die Musiker/innen und Ilia Staple.
Hermine Zaunmair
Fotograf: Fleckenstein, Huber
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