Mit dem NordwaldKammerorchester und dem NordwaldKammerchor, sowie einigen SolistInnen war am 20.10.2018 eine große Künstlerschar zu Gast bei den Musiktheaterfreunden im ausverkauften Ursulinensaal. Nach der herzlichen Begrüßung von Präsident Reg.Rat Peter Rieder übernahm Norbert Huber (Gründer und ehemaliger Leiter des Orchesters) die Moderation und führte das Publikum souverän durch den Abend.
Was die ausgewählten Werke mit dem Titel „Schwanengesang“ zu tun haben, hatten sich zahlreiche Gäste gefragt? Es ist jeweils das letzte Werk eines Komponisten oder Dichters, das gleich dem schönen Klagelied eines sterbenden Schwanes, etwas ganz Besonderes darstellt. Mit dem Bild des nahen Todes eines Komponisten im Kopf bekam das Zuhören einen neuen Aspekt.
Unter dem Dirigat des künstlerischen Leiters des NWKO Thomas Eckerstorfer ist mit dem 1. Satz von Pergolesis „Stabat Mater“ ein sehr stimmungsvoller Beginn des Konzertabends gelungen. Anschließend wurde das bekannte „Lacrimosa“ aus dem Mozart Requiem in d-Moll (der sogenannten Todestonart) vom Chor ausdrucksvoll interpretiert. Das nächste Werk „Streichquintett in C-Dur“ von Franz Schubert wurde von den Musikern des Streichquintettes des NWKO in bemerkenswerter Weise dargeboten. Harmonisches, feinfühliges Musizieren, verschmelzende Violinstimmen und wechselnde Stimmungen ließen das Publikum die nahende Todesstunde des Komponisten erahnen. Ein BRAVO des Publikums!
Als letzten Programmpunkt vor der Pause wurde das musikbegeisterte Publikum vom Moderator zum Mitmachen wie beim Quiz „gehört.gewusst“ eingeladen. Das NWKO, der Männerchor und einige GesangssolistInnen boten Sequenzen aus sechs Werken verschiedener Komponisten dar, in denen zum Thema des Abends passend „musikalische“ Schwäne vorkamen. Die musikalische und inhaltliche Auflösung, sowie die Geschenkvergabe an die Quizgewinner erfolgten zu Beginn des zweiten Teils des Konzertabends.
Musikalisch folgten weitere „letzte Werke“ großer Meister. Am Beginn standen zwei Sätze aus Bruckners „Te Deum“ in C-Dur, welche vom Chor und den SolistInnen mächtig vorgetragen wurden. Bemerkenswert waren auch die einfühlsamen Violinstimmen im 2.Satz. Es folgte das Finale der Sinfonie Nr. 6 von Pjotr I. Tschaikowsky, worin die Cellis das traurige Ende des Stückes wunderbar zum Ausdruck gebracht haben.
Aus Puccinis Oper „Turandot“ wurde von der Sopranistin Juri Eckerstorfer die bekannte Arie der Liu in famoser Weise dargeboten. Mit klarer, strahlender Stimme und ausdrucksstark vermittelte sie den Inhalt dieser Szene zum beabsichtigten Selbstmord. Die Sopranistin, das stimmige Orchester und der einfühlsam gesungene Chorteil sorgten für einen weiteren Höhepunkt des Abends. Einen melancholischen Abschluss bildete das 3. Lied aus dem Zyklus „Vier letzte Lieder“ von Richard Strauss nach einem Text von Hermann Hesse, gesungen von der Sopranistin Monika Schürz.
Besonders erwähnenswert ist das Dirigat von Thomas Eckerstorfer. Er versteht es sehr klar und präzise die Musiker und Sänger zu führen und so der Musik besonderen Ausdruck zu verleihen.
Ein Dank auch dem Moderator Norbert Huber, der in professioneller Weise und mit musikgeschichtlichem Fachwissen das Thema des Abends für das Publikum aufbereitet hat. Viel Applaus vom Publikum für diesen besonderen musikalischen Abend.
Hermine Zaunmair
Fotograf: Fleckenstein
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