Betrifft: Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "market"
"Die Attraktivität der Musiktheaterstandorte"

Anfang 2004 !

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Verein Freunde des Linzer Musiktheaters besteht seit nunmehr 20 Jahren. In den Statuten des Vereins wurde festgelegt, die öffentliche Meinung für den Neubau eines Musiktheaters und für die Auswahl eines geeigneten Standortes aufzubereiten.

In einem so langen Zeitraum kann es geschehen, das sich durch die ausschließliche Beschäftigung mit immer demselben Thema die Sichtweisen einseitig entwickeln. Haben wir noch den Durchblick oder denken wir in Kategorien, die die Öffentlichkeit ganz anders bewertet?

Um darauf eine Antwort zu finden, beschloss der Vereinsvorstand in einer erweiterten Sitzung, bei einem Meinungsforschungsinstitut eine Umfrage in Auftrag zu geben, die uns aufklärt, ob wir noch richtig liegen oder ob die öffentliche Meinung trotz 20-jähriger Arbeit noch immer nicht ausreichend aufbereitet ist. Unsere Wahl fiel auf das renommierte Institut "market", das die Umfrage in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des ESOMAR-Kodex zur Praxis der Marketing- und Sozialforschung durchgeführt hat.

Es wurden telefonische CATI-Interviews mit 500 Personen geführt, die repräsentativ für die oberösterreichische Bevölkerung ab 18 Jahren sind. Der Erhebungszeitraum war vom 28. Jänner bis zum 6. Februar 2004. Die statistische Schwankungsbreite beträgt +/-4,48 Prozent.

Die Umfrage fiel noch wesentlich besser aus als wir erhofft hatten.

1) Einstellung zum Neubau des Musiktheaters in Prozent

Bevölkerung ab 18 Jahren sehr positiv eher positiv eher negativ sehr negativ keine Angabe
Oberösterreich 32 38 15 10 5
Linz 49 37 6 6 2

Umwerfende 86 (sechsundachtzig!) Prozent der Linzer Bevölkerung stehen dem Bau eines neuen Musiktheaters sehr positiv bzw. eher positiv gegenüber, während nur 12 Prozent eher negativ bzw. sehr negativ eingestellt sind.
Aber auch die Befürworter Gesamt-Oberösterreichs liegen mit einer satten Zweidrittelmehrheit (70%) in einem Bereich, der die Politik zum Handeln geradezu zwingt.

 

2) Standortwahl - Theater im Berg hoch im Kurs

Auf die Frage, für welchen Standort sie sich entscheiden würden, antworteten

26 Prozent für das Theater im Berg
18 Prozent zwischen Lentos und Brucknerhaus
12 Prozent für das bestehende Theatergeviert
11 Prozent für den Urfahraner Jahrmarkt
7 Prozent für Blumau
4 Prozent für die Standorte Parkbad, Hessenplatz, Zolldirektion
24 Prozent für keinen

Wenn man das Kostenargument ins Treffen führt - für das Theater im Berg wurden etwa 10 Mio. Euro sowie mehrere Jahre an Planungen und Voruntersuchungen investiert, die bei anderen Standorten neuerlich zu investieren wären -, entscheiden sich weitere 17 Prozent für das Theater im Berg, sodass der Vorsprung für das Theater im Berg noch höher ausfällt:

43 Prozent für das Theater im Berg
12 Prozent zwischen Lentos und Brucknerhaus
9 Prozent für das bestehende Theatergeviert
5 Prozent für den Urfahraner Jahrmarkt
3 Prozent für Blumau
3 Prozent für die Standorte Parkbad, Hessenplatz, Zolldirektion
24 Prozent für keinen

 

3) Ein Donaustandort muss es sein

56 Prozent für die Donaustandorte (Theater im Berg, Donaupark zwischen Lentos und Brucknerhaus,  Urfahraner Jahrmarktgelände, Donaupark zwischen Parkbad und Eisenbahnbrücke)
12 Prozent für das bestehende Theatergeviert
7 Prozent für Blumau

Auf jeden Fall möchten die Oberösterreicher mehrheitlich das neue Musiktheater an der Donau sehen. Die absolute Mehrheit von 56 Prozent entscheidet sich für einen Donaustandort. Abgeschlagen ist der Hinterhof des Landestheaters (12 Prozent) und das Gelände des UKH (7 Prozent).

Unsere Forderung (Pressekonferenz am 2. Februar 2004), den Berg-Standort in den Vergleich mit einzubeziehen wird durch diese Umfrageergebnisse eindrucksvoll untermauert. Leider hat bis heute die Politik unsere begründete und berechtigte Forderung nach diesem Vergleich nicht erfüllt.

(Dr. Gerhard Ritschel)