3.2.2004
Schlossberg sollte in den
Standortvergleich einbezogen werden
Parteien reagieren auf Vorstoß reserviert
„Freunde“ wollen „Theater amBerg“ nicht kampflos aufgeben - - Offiziell ist das Theater am Berg aus dem Rennen und kommt auch im Standortvergleich der Expertenkommission nicht vor, doch die „Freunde des Linzer Musiktheaters“ wollen das nicht hinnehmen.
In einer Pressekonferenz forderte der gf. Präsident der „Freunde“, Gerhard Ritschel, gestern die Aufnahme des Theaters am Berg in den Standortvergleich. „Kommt dabei heraus, dass der Linzer Schlossberg der beste Standort ist, soll man dort bauen, wenn nicht, muss man einen anderen Standort suchen.“
Die „Freunde“ argumentieren so: Bei der Bürgerbefragung sei es nicht speziell um das Theater am Berg, sondern um einen Theaterneubau insgesamt gegangen. Sollte nun trotz des mehrheitlichen Neins bei der Bürgerbefragung ein Theater gebaut werden, müsste auch das ursprüngliche Projekt in die Planungen einbezogen werden, auch deshalb, weil bereits viel Zeit und Geld — rund 15 Mio. Euro. — investiert worden seien.
Die Parteien reagierten auf den Vorstoß sehr reserviert. LH Josef Pühringer wies darauf hin, dass jetzt die Expertenkommission am Werk sei, er gebe daher zurzeit keine Stellungnahme zu den Standorten ab. - Der Klubobmann der Grünen Gunther Trübswasser hält die Aktivitäten der Theaterfreunde für kontraproduktiv, der Standort im Berg sei politisch tot; ähnlich argumentierte auch die SPÖ. FPÖ-Klubobmann Günther Steinkellner lehnte einen Theaterbau neuerlich ab. mk - -
Ein Theater Geplant war die Kampagne der oö. FPÖ gegen den Theaterbau in Linz als Mobilisierungsschub vor der Landtagswahl, gebracht hat's den Blauen gar nichts. Bei der Landtagswahl wurde die FPÖ zerbröselt, nicht einmal ein Drittel derer, die bei der Musiktheater-Befragung mit der FPÖ gegangen sind, hat dann auch FPÖ gewählt. Trotzdem fährt der neue FPÖ-Obmann Günther Steinkellner den Kurs seines Vorgängers Hans Achatz weiter; und zwar auf dem gleichen Niveau! - „Bürger kämpfen gegen Hochwasserschäden — oö. Regierungsparteien um teure Oper!“, schreibt der FPÖ-Chef in einer Aussendung. Populistischer geht's nicht mehr. Führt man nämlich das Argument weiter, dann darf in Oberösterreich überhaupt nichts mehr in die Kultur oder den Sport investiert werden, solang' nicht alle anderen Wünsche und Bedürfnisse — Gesundheit, Soziales usw. — befriedigt sind — also nie! Hätten Steinkellners politische Ahnen auf dem gleichen Bassena-Niveau argumentiert und danach gehandelt, gäb's heut kein Landestheater, kein Brucknerhaus, keine Musikschulen und keine Sportanlagen. Darauf könnte die FPÖ stolz sein, oder nicht? - - |